ETERNAL THIRST - Purge The Bastards
Mehr über Eternal Thirst
- Genre:
- Speed Metal / Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 13.09.2019
- Dark Allegiance
- Iron Walls
- The Last Shot
- Blood Letter (The Prince Of Darkness)
- Wrath From The Core
- Metal Raised From Hell
- The Skull Breaker
- Purge The Bastards
Harter, traditioneller Power/Speed Metal mit schriller Sirene am Mikro.
Dass aus Chile in allerlei metallischen Spielarten überzeugende Bands nach internationaler Anerkennung streben und diese auch zunehmend bekommen, das ist nichts neues mehr und so nimmt es niemanden Wunder, dass auch der traditionelle Stahlbausektor des südamerikanischen Landes im Aufwind ist und daher das italienische Label Metal On Metal Records die aufstrebende Band ETERNAL THIRST aus Chiles Hauptstadt Santiago bereits mit dem Vorgängeralbum "The Hellish Fight Goes On" unter seine Fittiche nahm. Da die Scheibe zu überzeugen wusste, gibt es nun Nachschlag in Form von "Purge The Bastards", das erneut eine Band präsentiert, die stilistisch perfekt zum Roster des Labels passt und sich eine passende Nische zwischen US Power Metal und Teutonic Speed Metal eingerichtet hat.
Das bedeutet unter dem Strich, dass sich die Band in meist ordentlich schnellem Tempo durch acht knackige, im Schnitt fünfminütige Songs holzt, die einen beachtlich druckvollen, dabei aber nicht über die Maßen transparenten oder differenzierten und auch nicht zu lauten Sound haben. Es rödelt schon ziemlich derb, aber traditionell, klassisch metallisch; kein moderner Ballerkram, kein steriles Drumming. Wenn wir die Referenz gen US Power Metal erwähnen, dann ist eine schnelle, kompromisslose und harte Spielart desselben gemeint, wie wir sie etwa bei HELSTAR oder CAGE finden, und die teutonischen oder europäischen Referenzen finde ich bei Truppen wie NOT FRAGILE, POWERGOD oder PARAGON und deren jeweiligen Frühwerken, sowie im Bereich der Riffs, Soli und Leadgitarren auch bei Altvorderen wie IRON MAIDEN ('Metal Raised From Hell') oder RUNNING WILD ('The Skull Breaker').
Ob ihr nun zu Fans von ETERNAL THIRST werdet oder nicht, diese Frage dürfte sich an der Kompatibilität eurer Ohren mit der stimmlichen Darbietung von Sänger Rodrigo Contreras entscheiden, denn dessen Organ ist sicherlich eines zum Lieben oder zum Hassen. Gerade beim Opener 'Dark Allegiance' und auch hier und da im weiteren Verlauf dreht der gute Mann die Klemmschrauben doch bis an den Anschlag, und kommt wie ein Halford auf Speed aus den Boxen geprescht. Hoch, schrill, höher, schriller. Das ist natürlich 100% Metal, und das ist absolut alte Schule, Achtziger in Reinkultur, doch Rodrigo ist wirklich oft kurz davor, übers Ziel hinaus zu schießen (erneut 'The Skull Breaker'), und das wird bestimmt den einen oder anderen Kandidaten aus der Zielgruppe verschrecken. Gibt man der Scheibe jedoch ein paar Durchläufe mehr, dann gewöhnt man sich zum einen an die schrillen und hier und da auch etwas schrägen Momente, und zum anderen treten auch die Songs mehr in den Fokus, bei denen Rodrigo zeigt, dass er auch anders kann.
Ein solches Stück ist beispielsweise das sehr gelungene 'Blood Letter', oder auch das abschließende Titelepos, das neben seinen gelungenen Rhythmus- und Tempowechseln, auch die eine oder andere gemäßigtere Gesangspassage kennt, wenn auch nicht ohne die für den Sänger typischen Ausflüge in Scream-Gefilde auszukommen. Alles in allem ist den fünf Chilenen ein weiteres starkes Album gelungen, das explizit für Traditionalisten der härteren Speed- und Power-Metal-Spielarten geschaffen ist. Wer bei schrillen Vocals skeptisch ist, der sollte sich einen Probesong gönnen, bevor er zuschlägt; wer indes immer auf der Suche nach der nächsten Scream Machine ist, der mag auch mal blind zuschlagen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle