ETERNAL TORTURE - Dissanity
Mehr über Eternal Torture
- Genre:
- (Melodic) Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Thunder Blast Records
- Release:
- 22.07.2011
- Exhumation
- Disfigured
- Words Fail You
- Genocide
- Misanthropy
- Abuse The Birth
- Utopia
- Denied
- Moribund
- Nihilism
Melodischer Death Metal aus der bayrischen Landeshauptstadt
ETERNAL TORTURE. Bei einem solchen Namen bieten sich Vergleiche wie "die Musik ist ebenfalls eine ewige Tortur" oder "42 Minuten Folter, die einem ewig vorkommen" geradezu an. Allerdings ist "Dissanity" kein Album, das solche Kommentare verdient hätte. Hier wird zwar der Death Metal beim besten Willen nicht neu erfunden und überaus mitreißend ist das Ganze auch nicht, aber gute Ansätze finden sich durchaus hier und da. Beginnen wir deswegen mit den Stärken dieses Rundlings.
Die Vocals von Sänger Konrad machen Spaß und haben die nötige Tiefe und Aggressivität. Die Gitarrenfraktion spielt ebenfalls für Melodic Death Metal Verhältnisse teilweise auch recht harte Riffs. Songs wie 'Genocide' oder auch 'Misanthrophy' sind sehr groovig und kopfnicklastig. Neben singenden Gitarren-Melodien darf es auch mal brutaler werden und so blasten die Müncher bei 'Abuse The Birth' auch zwischendurch mal so richtig drauf los.
In Anlehnung an die Melo-Death-Legende ARCH ENEMY, tut man es den Schweden sogar gleich und baut ein betont sanfteres Instrumental-Stück ('Utopia') ein, das auch echt okay klingt. Jedoch wird dadurch auch ein sehr schwer-wiegender Kritikpunkt evident.
Ohne Growl-Gesang fällt nämlich auf, dass die ganzen Songstrukturen dem Death- und Metalcore sehr ähneln. Viele Riff-Attacken und allen voran die Breakdowns wurden aus diesen Genres praktisch eins zu eins übernommen. Während die Groove-Metal-Anteile mehr an DISBELIEF erinnern.
Nichtsdestotrotz ist dieser Fall von Diebstahl nicht das größte Problem, das man mit dieser Platte haben muss. Vielmehr stört man sich nach einer Zeit an der Gleichförmigkeit dieser Scheibe. Wenn man ehrlich ist, ist sogar schon nach der knappen Hälfte der Spielzeit alles gesagt und man schaltet als Hörer eigentlich schon ab, Zwar wird man durch das sehr coole Solo in 'Moribund' kurzzeitig mal wieder hellhörig, aber das ist auch nur eine kurze Ausnahme. Denn auch der Rausschmeißer 'Nihilism' bietet nichts, was man nicht schon mal irgendwo gehört hat (und sei es auf diesem Album gewesen).
Deswegen kann man das Debüt von ETERNAL TORTURE mit zwei Worten zusammenfassen: ganz nett. Es nervt zwar nicht und macht auch ab und zu Spaß, aber rauscht auch ebenso nichtssagend und unspektakulär an den eigenen Ohren vorbei. Dennoch sollten Fans von zum Beispiel ILLDISPOSED oder auch DEBAUCHERY den bayrischen Jungs eine Chance geben. Überzeugten Verfechtern des modernen (und melodischen) Todesstahls könnte diese Chose nämlich unter Umständen gefallen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner