ETERNITY'S END - Ember Of War
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2021
Mehr über Eternity's End
- Genre:
- Heavy / Power / Speed Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Prosthetic Records
- Release:
- 26.11.2021
- Dreadnought (The Voyage of the Damned)
- Bane of the Blacksword
- Hounds of Tindalos
- Call of the Valkyries
- Arcturus Prime
- Shaded Heart
- Deathrider
- Embers of War
Lehrstunde für Gitarristen
Album Nummer drei wird ja so oft als das wichtigste Album überhaupt bezeichnet. Jetzt oder nie, lautet dann die Devise. Die Band ETERNITY’S END wurde vom ehemaligen PARADOX-Musiker Christian Münzner im Jahre 2014 gegründet und steht nun mit dem viel beschworenen magischen dritten Album "Ember Of War" an eben jenem Punkt.
Das mächtig bunte Cover lässt es im Ansatz erahnen. Knallharter Power Metal mit einer gewissen Vorliebe zur Transformers-Thematik wird hier in Hochglanzoptik serviert. Wohl dem, der starke Solisten im Team hat, möchte man zunächst sagen. Denn was das Duo Münzner / Hombach hier über die Albumlänge aus den Saiten zaubert, wird jeden ambitionierten Gitarristen Freudentränen in die Augen treiben. Nun findet ETERNITY’S END sich eben auch eine stilistische Nähe zu den Shrapnel-Produktionen der achtziger Jahre wieder. Gitarrenhelden wie YNGWIE MALMSTEEN, JASON BECKER, TONY MACALPINE konnten hier ihre Kunst beweisen. Das Gleiche galt für Bands wie RACER X oder VICIOUS RUMORS. Nun mag diese reich vorhandene Virtuosität auch mal des Guten zuviel sein.
Kann man mit 'Bane Of The Blacksword' einen sauberen Einstieg hinlegen und mit 'Hounds Of Tindalos' einen Song hinterher schieben, der nahezu jeden Track auf dem neuen RUNNING WILD-Album schlägt, so kann der Rest des Albums den Standard dann leider nicht unbedingt halten. Die Songs sind in sich ähnlich aufgebaut, was an sich ja nicht so dramatisch ist. Doch es entwickelt sich eine Art Wettkampf zwischen dem dominanten Schlagzeug und den fast pausenlos dargebotenen Gitarrensolis. Die bisweilen ohnehin etwas farblosen Songs kommen dadurch kaum wirklich zur Geltung, der Gesang von Iuri Sanson kann sich daneben ebenfalls kaum in den Vordergrund kämpfen.
Handwerklich ist das allerfeinste Kunst, da kann man nur den Hut ziehen. Leider schafft es das Album nicht wirklich, mich vom ersten bis zum letzten Ton zu fesseln. Für Gitarrenliebhaber ein Genuss, für den Otto-Normal-Metaller hat "Ember Of War" wohl weit mehr Glitzer obendrauf als vielleicht nötig gewesen wäre. Ich hätte mir da ein wenig mehr Songdienlichkeit und auch etwas weniger Produktionskunst gewünscht.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Wilkens