ETERNITY'S END - The Fire Within
Mehr über Eternity's End
- Genre:
- Power Metal / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Power Prog
- Release:
- 25.03.2016
- The Fire Within
- Demonblade
- The Hourglass
- Eagle Divine
- White Lies
- Twilight Warrior
- Chains Of The Earth
- The Dark Tower
- Moonstruck
- The Fall Of The House Of Usher
Knaller aus dem Nichts!
Wenn wir mal ehrlich sind, dann gab es im neoklassischen Melodic Metal in letzter Zeit nicht viel zu feiern. Das Genre ist zwar seit jeher nicht durch übergroße Innovation bekannt, aber seit den kreativen Hochphasen von STRATOVARIUS oder RHAPSODY sind nun auch schon ein paar Jährchen vergangen, und seither hörte sich, zumindest in meinen Ohren, vieles noch gleicher an als ohnehin schon, und so habe ich das Genre etwas stiefmütterlich behandelt.
Doch mit ETERNITY'S END habe ich seit langem endlich wieder ein Album dieser Spielart gefunden, das mich begeistert. Denn hier haben sich ein paar echte Könner aufgemacht, dem Genre einen Arschtritt zu verpassen und ein Album abzuliefern, das auch den Begriff Power Metal nicht zu scheuen braucht. Dabei stehen mit Christian Münzner, Linus Klausenitzer und Hannes Grossmann gleich drei Musiker in der Band, die gewöhnlich vor allem mit extremem und progressivem Death Metal von sich hören lassen. Hier leben die Prügelknaben also ihre Liebe für den melodischen Metal aus und haben sich ein Spielfeld gesucht, auf dem instrumentale Kabinettstückchen und Frickeleien ebenfalls gern gehört werden. Für die Vokalarbeit konnten die Jungs mit Ian Parry einen echten Hammersänger ins Boot holen, der wohl nicht nur mich gelegentlich an DIO erinnert, aber auch in seiner eigenen Diskographie den einen oder anderen Klassiker aufzuweisen hat.
Rein von den Anlagen her ist hier also eine echte Supergroup am Start, aber können die Songs auch das halten, was die beteiligten Musiker versprechen? Und hier kommen wir zu dem, was "The Fire Within" für mich zu einer absoluten Überraschung macht: Denn, ja, die Songs sind allesamt super geworden und schaffen es, das Feeling des leicht dudeligen, neoklassichen Euro Metals perfekt einzufangen, mit viel Spielfreude und Energie zu versehen und aus den Boxen zu hauen, dass es eine wahre Freude ist. Die Soli, die Keyboard-Gitarren-Duelle, das rasante Drumming und der eher dezente Bass, alles, was man an dem Genre lieben oder auch verachten kann, findet sich auf dem Album, umgesetzt mit hörbarer Freude an der Musik und gegossen in packende Lieder. Dazu hat man eine druckvolle Produktion geschmiedet, die allen Instrumenten Platz bietet und ordentlich knallt, ohne kalt und überproduziert zu klingen. Dazu singt Ian durchweg extrem stark und hat einige wirklich schöne Gesangslinien parat, wie im Albumhighlight 'Eagle Divine', dem epischen 'The Dark Tower' oder dem schönen Titelsong. Abschließend wird in 'The Fall Of The House Of Usher' nochmal so richtig Gas gegeben und einige beinahe thrashige Passagen in den Sound eingeflochten. Spätestens hier tun sich dann auch Parallelen zu SYMPHONY X auf, die ETERNITY'S END ebenfalls gut zu Gesicht stehen.
"The Fire Within" ist eine echte Überraschung im melodischen Metal und ein Muss für alle Fans dieser Spielart. ETERNITY'S END dürfte mit dieser Scheibe am Jahresende zu den heißesten Newcomern und Überfliegern 2016 gehören.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst