ETHERNITY - The Human Race Extinction
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2018
Mehr über Ethernity
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- AFM
- Release:
- 14.09.2018
- Initialization
- The Human Race Extinction
- Mechanical Life
- Grey Skies
- Beyond Dread
- Artificial Souls
- Redefined
- Rise of Droids
- Mark of the Enemy
- The Prototype
- Not the End
- Warmth of Hope
- Chaos Architect
- Indestructible
Opulenter Female Fronted Prog Metal mit Konzept.
Das erste, woran ich denken muss, wenn ich "The Human Race Extinction" sehe, ist EPICA. Ich weiß nicht genau, warum, aber tatsächlich passt es sowohl vom musikalischen Stil wie auch thematisch in genau diese Schublade. Damit tue ich ihnen sicher nicht Unrecht, bestimmt bin ich auch nicht der Erste, dem diese Assoziation kommt. Es könnte auch schlimmer sein, als mit den Holländern verglichen zu werden. Doch beim Hören kommt mir noch eine weitere Band in den Sinn, die möglicherweise auch ein wenig Pate gestanden haben mag für den Sound von ETHERNITY: Die Schweden EVERGREY.
Jetzt haben wir "The Human Race Extinction" doch schon ganz ordentiich eingeordnet und ich darf allen, die bei den beiden Bandnamen Appetit bekommen, sagen, dass sie das Album gleich mal bestellen sollten, sie werden viel Freude mit dem Scheibchen haben. Ich jedenfalls habe selbiges und wundere mich, dass meine Recherche, denn ich kannte die Band bis dato gar nicht, zu Tage brachte, dass dies bereits das dritte Album der Herren und der Dame ist, aber es ist tatsächlich das erste mit Plattenfirma im Rücken, ansonsten war man do-it-yourself unterwegs. Doch jetzt endlich hat sich AFM der Belgier angenommen und das Vertrauen wird mit "The Human Race Extinction" belohnt.
Das Album ist ein Konzeptwerk, was bei Proggern Freude, bei Normalhörern eher Fluchtinstinkte auslöst. Aber ETHERNITY hat sich dennoch an das Unterfangen gewagt und steuert das Bandschiff zumeist ordentlich durch die vorhandenen Untiefen. Dabei hilft natürlich die starke Gesangsstimme von Julie Colin, die den Liedern Ausdruck und Kraft gibt, aber auch musikalisch brennt nur selten etwas an. Wenn man das Album am Stück hört, ensteht ein gleichmäßiger Eindruck, aus dem einige Gesangsparts herausragen, gelegentlich aber ein bisschen mehr Kompaktheit wünschenswert gewesen wäre. Ein Beispiel dafür ist 'Beyond Dread', das eine ganz großartige Gesangspassage hat, aber mit einigen instrumentalen Passagen das Lied mehr in die Länge zieht, als notwendig gewesen wäre. Interessant ist dabei, dass das längste Lied, nämlich der großartige Titelsong, genau dieses Gefühl nicht auslöst.
Aber jetzt motze ich viel mehr, als es das beeindruckende Debüt der Band verdient. In den siebzig Minuten steckt so viel drin, dass man erst einmal einige Durchläufe benötigt, um überhaupt einen Überblick zu erhalten und dann geht die Entdeckungsreise ja eigentlich erst los. Nein, "The Human Race Extinction" ist ein starkes Album einer Band, die ihre Stärken sicher auch erst noch festigen muss, aber auf einem mehr als vielversprechenden Weg ist und mit diesem Werk ein kurzweiliges, abwechslungsreiches Statement abliefert, auch wenn es noch ein wenig zu einem "Paradise Lost" oder "The Holographic Principle" aufsehen kann.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger