EUPHONIC - Fate In Disguise
Mehr über Euphonic
- Genre:
- Power Metal
- Release:
- 28.12.2005
- Fate In Disguise (Intro)
- Encased
- Desperate Deed
- Drunken Clairvoyant (Interlude)
- Egypt
- Keeper Of The Flame
EUPHONIC ist eine junge bayerische Band, die gerade ihre zweite Demoplatte "Fate In Disguise" herausgebracht hat, und ich muss sagen, dass ich positiv überrascht bin. Die Grundausrichtung des Vierers ist melodischer Power Metal, der sich aber, für ein Demo mit vier Songs, ziemlich abwechslungsreich darstellt. Nach dem schon fast obligatorischen Intro wird mit einem Stampfer gestartet. 'Encased' beginnt mit melodischen Keyboardklängen und entwickelt sich zu einem Song mit einprägendem Melodiebogen und einem Refrain, der sich prima zum Mitsingen eignet. Der Gesang ist, wie auch bei den Songs 'Egypt' und 'Keeper Of The Flame', äußerst melodisch, wenn auch etwas leise im Vergleich zu den Instrumenten.
Als ich das erste Mal den nächsten Song 'Desperate Deep' hörte, dachte ich unweigerlich, ich hätte aus Versehen meinen CD-Wechsler betätigt, denn was mich da aus den Boxen andröhnte hatte nicht mehr viel mit Power Metal am Hut. Harte Growls und typischer Melodic Death Metal nach CHILDREN OF BODOM-Art (wenn auch nicht so hochklassig) sprangen mir entgegen. Sänger Nicolas Inhofer ist stimmlich kaum mehr wiederzuerkennen, und auch der Rest der Band beweist echtes Talent und enorme musikalische Wandelbarkeit. Technisch anspruchsvolle Keyboardpassagen und thrashige Riffs runden den Gesamteindruck dieses Songs positiv ab.
Mit 'Egypt' driftet EUPHONIC wieder in altes Fahrwasser. Orientalische Klänge, gepaart mit einem Doublebassgewitter, fast schon progressiven Gitarrensoli und Tempowechseln lassen diesen Song enorm abwechslungsreich werden, auch wenn er sich speziell gegen Ende etwas in die Länge zieht. Diese kleinen Macken sind halt aber genau das, was ein Demo von einem "richtigen" Album unterscheidet, und von daher nicht weiter schlimm. Den Abschluss bildet 'Keeper Of The Flame', das nicht nur dem Titel nach etwas an RHAPSODY erinnert. Hier weiß vor allem der Refrain zu gefallen, der sich sofort im Ohr festsetzt.
So fällt mein Fazit alles in allem wirklich positiv aus. Die Jungs zeigen sich für eine so junge Band erfreulich wandelbar und bringen einiges an Talent mit. Zwar sind natürlich noch einige Schwächen vorhanden, wie der zu leise (oder zu schwache) Gesang oder das Songwriting, an dem man sicherlich noch feilen kann. Das ist aber alles ganz normal, so dass man sich frohen Mutes auf weitere Veröffentlichungen von EUPHONIC freuen kann. Wer das Demo übrigens käuflich erwerben möchte, kann das auf der bandeigenen Homepage für schlappe 5€ (plus 2€ Versand) tun, ich kann es nur empfehlen.
- Redakteur:
- Martin Schneider