EVEMASTER - MMIV Lacrimae Mundi
Mehr über Evemaster
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Crash Music Inc.
- Release:
- 20.06.2005
- Pandemonium
- Whispers
- Embraced
- Archways
- Lacrimae Mundi
- Epistelium (The Storm Rises)
- Equinox Nocturne
- We Rock
Wenn man einige Jahre Black Metal hört, kann es passieren, dass einen Material wie das von EVEMASTER aggressiv macht. Nun könnte man sicherlich sagen: Toll, der Band ist es gelungen, Emotionen beim Hörer hervorzurufen. Aber in diesem Fall ist es leider die Einfallslosigkeit, die das Fass zum Überlaufen bringt. Die Finnen meinen nämlich allen Ernstes originell zu sein, wenn sie Kreisch-Vocals und Chöre mit Keyboards und der üblichen Metal-Instrumentierung paaren. Natürlich sind EMPEROR und DIMMU BORGIR nicht die schlechtesten Vorbilder, doch für etwas mehr Eigenständigkeit sollte das Duo in Zukunft schon sorgen, zumal es EVEMASTER mittlerweile auch schon seit 1996 gibt. Bislang haben sie, abgesehen von dieser Platte, allerdings nur ein einziges Demotape veröffentlicht. Da ist es wohl auch nicht verwunderlich, dass es Tomi Mykkänen und seinem Kollegen J. Taskula ganz erheblich an Erfahrung mangelt. Von Konzerten ist in der Presseinfo auch keine Rede. Möglicherweise ist die Band also in den neun Jahren, die sie ja nun schon existiert, noch kein einziges Mal live in Erscheinung getreten. Leider hat sich die Plattenfirma auch keine große Mühe mit der Vermarktung des Produkts gegeben; so umfasst die Biographie trotz 14-Punkt-Schrift nicht mal eine halbe Seite. Das ist schon sehr mager, wenn man bedenkt, dass manche Künstlerinformationen ganze drei Seiten lang sind. Hier ist dem Verfasser u. a. nur eingefallen, die Musik als "melodischen Metal" zu beschreiben, der einen zeitgemäßen Death-Metal-Schliff besitzt und dadurch aufgepeppt wird, dass Session-Musiker Sythie-Klänge und klaren Gesang beisteuern. Nicht zu vergessen der Vergleich mit CHILDREN OF BODOM, der im selben Augenblick eigentlich auch gleich wieder revidiert wird. Man verzichte auf die Technik und stimme die "over-the-top"-Gitarren runter, nehme einen Vocalstil, der weniger variiert und mehr nach Black Metal klingt ... Aha. Und was hat das Ganze dann mit COB zu tun?! Ähnlich lieblos wie die Biographie wirkt auch das Coverartwork. Na ja, wenigstens passen die bräunlichen Farbtöne zur Jahreszeit. Oh, pardon, ich stelle grade fest, dass dieses Album bereits im Juni erschienen ist. Habe ich es denn wirklich so lange im Schrank gehabt? Nein, sicher nicht. Das Teil hätte ich längst entsorgt.
- Redakteur:
- Manuela Liefländer