EVEREVE - E-Mania
Mehr über EverEve
- Genre:
- Cyber Gothic Metal
- K.M. (Most Terrible God)
- Pilgrimage
- The Flesh Divine
- Someday
- This Is Not...
- Suzanne
- Demons
- Ligeia
- SeeTheTruth
- T.o O.ur D.enial
- Fade To Grey
- 515151
In den letzten Jahren hatten die Gothic Metaller von EVEREVE nicht gerade einen leichten Stand. Nach dem Selbstmord von Sänger Tom anno 1999 stand man ohne Vokalisten da und musste für das ebenfalls '99 erscheinende Album "Regret" einen Gastsänger verpflichten. Die Zukunft der Band schien mehr als ungewiss, bis Keyboarder MZ Eve 51 sich bereit erklärte, künftig den Job hinterm Mikro zu übernehmen.
Das neue Album "E-Mania" zeigt, dass diese Entscheidung kein Fehler war, denn die dunkle Stimme des ehemaligen Tastenmannes passt hervorragend zum neuen Sound - die Platte ist wesentlich metallischer, aber auch moderner ausgefallen als die Vorwerke. Straighte Gitarren werden ergänzt von "Cyber"-Sounds aus dem Synthie-Baukasten des Programming-Spezis Jörg Hüttner (DORSETSHIRE, RELATIVES MENSCHSEIN, MONACO X), was zur Kreierung einer neuen Stilbezeichnung seitens der Plattenfirma führte: Cyber Gothic Metal - sehr einfallsreich... . Doch trotz aller Neuerungen haben sich EVEREVE auch hier eine düstere Grundatmosphäre bewahrt, die sich in den Nuancen aggressiv, bedrohlich oder wehmütig in den jeweiligen Stücken manifestiert. Genauso vielfältig präsentieren sich ebenfalls die einzelnen Songstrukturen auf "E-Mania": treibende Zack-Zack-Rhythmen haben genauso Konjunktur wie sich dahinschleppende Riffs, groovende tanzbare Beats oder reine Elektro-Experimente.
An Abwechslung mangelt es also nicht, leider sieht es aber so aus, dass gut zündende und seichte Songs sich mehr als einmal die Klinke in die Hand geben, so kommt beispielsweise "Someday" nicht annähernd an die musikalische Tiefe von "K.M. (Most Terrible God)" heran. "Demons" weist gute Ideen auf, bei denen es aber an der Vollendung hapert - dauernd keimt das Gefühl auf, dass da noch irgendwas fehlt - dagegen lässt "SeeTheTruth" keine Wünsche offen.
Das in meinen Augen eigentliche Sahnehäubchen der CD folgt erst zum Ende hin, nämlich in Form der Cover-Version des 80er Pop-Klassikers "Fade To Grey" von VISAGE. Wütender, härter, stärker als das Original. Besonders das von MZ Eve 51 so schön gebrüllte "Hua!" hat es mir hier angetan.
Alles in Allem eine gute, kurzweilige Platte, bei der man in Anbetracht der starken Tracks gerne über die schwächeren hinwegsieht.
Anspieltips: K.M. (Most Terrible God), SeeTheTruth, Fade To Grey
- Redakteur:
- Kathy Schütte