EVEREVE - Tried & Failed
Mehr über EverEve
- Genre:
- Symphonic Metal
- Label:
- Massacre Records/Soulfood
- Release:
- 27.06.2005
- Thighs Wide Shut - Overture
- Tried & Failed
- You're Mine
- A Scornful Love
- Desire
- Pine Oil Heaven
- I'm Not AFraid (Of Losing You Again)
- Anima Sola
- On Thin Ice
- Hide From Me
- Thighs Wide Shut (Reprise)
- Forsaken
- Before Sunrise
- Epilogue 2005
EVEREVE existieren mittlerweile auch schon seit zehn Jahren und haben in dieser Zeit eine Menge erreichen können. 500 Einzelshows sind ja schon mal eine beachtliche Bilanz, dazu kommen bislang fünf Studioalben und ein Homevideo sowie ständige Neuerfindungen des eigenen Sounds. Was damals als reiner Gothic Metal begann, entwickelte sich spätestens mit "E-Mania" (2001) in eine immer elektronischere Richtung, die schließlich mit dem letzten Album ".enetics" noch weiter erforscht wurde. Was soll "Tried & Failed" also bringen? Nur noch reine Elektronik? Der Weg weg von den harten Gitarren? Nein, nichts von beiden, wie sich schnell herausstellen sollte ...
Mit dem neuen Album erkunden EVEREVE schon wieder ganz neue Pfade, lassen ihr bisheriges Schaffen aber auch ständig durchblitzen. So gibt es nicht nur die üblichen Düster-Sounds und eine in diesem Fall wieder weitaus dezenter eingesetzte Elektronik, sondern dieses Mal auch epische und orchestrale Sturkturen, einen erhöhten Anteil von vertonter Melancholie und eine Menge Emotionen. Vorbei die Zeit der eher kühlen Sounds, EVEREVE spielen wieder mit der bunten Welt der Klangfarben, sie experimentieren wieder, und sie haben Erfolg dabei. "Tried & Failed" ist nämlich seit langer Zeit mal wieder ein echt empfehlenswertes Album, das seine beiden eher biederen Vorgänger ganz leicht aussticht. Egal, was die Band hier anpackt, es scheint zu gelingen. Ob es nun die eher warmen Töne zu Beginn sind, die sphärischen und teils mit Elektro-Spielereien versehenen Nummern im Mittelteil der Platte oder doch eher die verträumten Stücke zum Schluss, dieses Album strahlt einen gewissen Reiz aus, dem man sich bereits nach dem ersten Hördurchgang nicht mehr entziehen kan. Aber das ist auch sehr gut so, denn mit jedem einzelnen Durchlauf gibt es neue Facetten zu entdecken, so zum Beispiel die Feinheiten der orchestralen Arrangements bei Bombast-Tracks wie 'Forsaken', die tolle Dynamik in einem Stück wie 'Tried & Failed' oder aber die lebendige Mischung aus Samples und harten Gitarren bei 'Pine Oil Heaven'.
Und wenn man dann glaubt, alles gehört zu haben, überraschen EVEREVE einen ein letztes Mal mit dem überaus dramaturgisch in Szene gesetzten 'Anima Sola', dem vielleicht besten Track auf diesem Album.
EVEREVE haben endlich wieder zu alter Form zurückgefunden und sich in Sachen Songwriting um mehr als hundert Prozent steigern können. Symphonischer und bombastischer als je zuvor bahnt sich die Musik von "Tried & Failed" ihren Weg in die Gehörgänge und sorgt dort trotz des düsteren Untertons für andauernde Harmonie. Wer an den ersten drei Scheiben des deutschen Quartetts seinen Gefallen hatte, muss hier auf jeden Fall auch zuschlagen. Ein dickes Lob an die 'Rückkehrer', die von mir aus noch öfter in Russland touren sollten, wenn dann Inspiration für weitere solche Glanzmomente geschaffen würde.
Anspieltipps: Tried & Failed, Desire, Anima Sola, Forsaken
- Redakteur:
- Björn Backes