EVERBLAME - Frantic
Mehr über Everblame
- Genre:
- Alternative Metal/ Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- I Sold My Soul Media
- Release:
- 22.07.2011
- Pessimistic Poem Pirate
- Psycho
- Firehead
- Aggressive Addiction
- Lose Control
- Aerogear
- Like Megan Fox
- The Picture
- Take A Bow
- Fake It Till The Morning Breaks You
- Flowers
- Anger Please
Grunge's Not Dead.
Bemerkenswert - auch nach 20 Jahren kann das Phänomen Grunge noch immer Eindruck bei jungen Musikern hinterlassen. EVERBLAME aus Ludwigshafen sind das beste Beispiel dafür. Die drei jungen Musiker spielen auf "Frantic" eine interessante Mischung aus Alternative Metal, Rock'n'Roll und eben Grunge. Letzteres Subgenre dürfte übrigens auch bei der Gestaltung des Artworks Hilfestellung geleistet haben, denn irgendwie erinnert der schematische Glatzkopf an einen Bildausschnitt aus dem NIRVANA-Cover zu "Incesticide".
Wenn man erraten soll, welche Band den größten Einfluss auf die drei Jungs gemacht hat, dann wird wohl jeder, nachdem er das Album gehört hat, dasselbe angeben. Denn die Parallelen zu SOUNDGARDEN sind schon stimmlich äußerst auffällig.
Bereits der erste Titel 'Pessimistic Poem Pirate' ist ein Querverweis auf CHRIS CORNELL und seine Band. Eine stimmige Mischung aus Rock, Metal und sogar Indie-Elementen verschmilzt zu einem groovigen Mix.
Auch bei dem zweiten Track 'Psycho' wird man spontan an Cornells Stimme erinnert, aber instrumental eher an dessen zweite Heimat AUDIOSLAVE. Hier wird viel zwischen treibenden Grunge-Beats und Alternative-Elementen gewechselt, wodurch man glatt vergessen könnte, dass man es mit einer deutschen Band zu tun hat. Die Kapelle könnte genauso gut aus den USA stammen.
Mit 'Firehead' und 'Aggressive Addiction“ wird dann auch mal der Rock'n'Roll-Anteil etwas erhöht, aber dennoch bleibt man dem angesprochenen Alternative-Rock treu.
Im weiteren Verlauf bleibt man diesem Sound vielleicht sogar etwas zu treu, denn spätestens ab der Mitte des Albums nutzt sich das übliche Muster etwas ab. Gerade 'Lost Control' und 'Aerogear' sind höchstens lauwarm.
Eine ernsthafte Besserung ist erst mit 'Take A Blow' in Sicht, denn hier traut man sich auch mal mehr und versucht, MOTÖRHEAD-Einflüsse zu verarbeiten. Besonders beim Gesang ist man froh um ein wenig Abwechselung. Denn aggressive Schreie hört man nur stark vereinzelt wie bei 'Flowers', was schade ist, denn auf diesem Gebiet ist die Band überraschend sicher. Das ist besonders verwunderlich, da die einzelnen Mitglieder auf den Bandfotos eher wie eine Mischung aus WHAM! und COLDPLAY aussehen.
Einen versöhnlichen Ausstieg findet man dann aber noch mit 'Anger Please', denn hier wird man mal nicht an CRIS CORNELL erinnert, sondern an QUEENS OF THE STONEAGE. Ein flotter Beat im Wechsel mit ruhigen Passagen schafft die nötige Spannung und verabschiedet sich gebührend vom Hörer.
Insgesamt kann man über "Frantic" nicht meckern, sofern man ein Fan von Grunge und Alternative ist. Ist man allerdings nur ein Gelegenheitshörer dieser Stile, fängt die Scheibe an, auf Dauer etwas eintönig zu werden. Nur ein Teil der Songs hat das Potential, auch nach dem ersten Auflegen im Gehörgang eines neutralen Hörers steckenzubleiben. Lässt man dieses Faktum aber außen vor und denkt nur an die angesprochene Zielgruppe, kann man der neuen Scheibe von EVERBLAME eine Kaufempfehlung attestieren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner