EVERDAWN - Venera
Mehr über Everdawn
- Genre:
- Symphonic Power Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Frontiers Music s.r.l.
- Release:
- 08.12.2023
- Cassiopeia
- Century Black
- Silver Lining
- Karmic Partner
- Northern Star
- Justify The Means
- The Promise
- Crimson Dusk And Silver Dawn
- Venera
- Orion's Belt
- Images Everlasting
- Samsara
- Truer Words Ever Spoken
- Beneath The Well
Eine spannende musikalische Reise, eine beeindruckende Stimme und eine herausragende Instrumentalfraktion.
EVERDAWN wurde ursprünglich im März 2014 von den Gründungsmitgliedern Boris Zaks, Richard Fischer, Dan Prestup und Mike LePond unter dem Namen MIDNIGHT ETERNAL ins Leben gerufen. Insgesamt gab es bis heute einige Besetzungsänderungen, ein selbstbetiteltes Debütalbum (2016) und 2021 sogar ein zweites Album "Cleopatra". Es gab eine Nordamerika-Tour als Support für QUEENSRYCHE und eine Europatour als Support für THERION. All dies ist leider komplett an mir vorbeigegangen.
Auch der Name wurde in EVERDAWN geändert und die Band besteht heute aus der fantastischen Sängerin Alina Gavrilenko, Richard Fischer (Gitarre), Alan D'Angelo (Bass), Dan Prestup (Drums) und Boris Zaks (Keyboard). Mit "Venera" steht nunmehr also das dritte Album bereit, das mit 14 Tracks aufwarten kann.
Was hat das Album generell zu bieten? Da ist natürlich der überragende Gesang von Alina Gavrilenko zu nennen, die mit einem großen Stimmumfang glänzt, das gnadenlose Gitarrenriffing und – sehr zu meiner Freude - immer wieder knallhartes Drumming, das mir ein sehr breites Grinsen entlockt.
Der Einstieg mit 'Cassiopeia' lässt mich mit seinem starken, dunklen Drumming und den Gitarrenriffs direkt heftigst mit dem Haupt wippen – einmal direkt "repeat" bitte! Das ist schonmal ein Einstieg, der mich sehr erfreut. Sehr melodisch und flott geht es weiter mit 'Century Black', bei dem mir tatsächlich beim Refrain ganz kurz ABBA in den Sinn kommt. Mit tiefer und dunkel-rauchiger Stimme ist Alina bei 'Silver Lining' zu hören, aber was mich total flasht ist das gnadenlose Drumming! Hui, da trommelt sich Dan aber einen Wolf! Der fast schon hymnenhafte nächste Song, 'Karmic Partner', überrascht dann mit unerwarteten Elementen: starker Drum- und Gitarreneinstieg, hin und wieder Keyboardklänge, erst alles ziemlich flott, dazwischen ein langsamerer, getragener Teil und Alinas wandelbare Stimme, die sich bis in höchste Sopranhöhen schwingt. Der außergewöhnliche Gesang sticht auch in 'Northern Star' und 'Justify The Means' wieder hervor, immer veredelt durch prägnante Gitarrenriffs und tolles Drumming. 'The Promise' startet mit tiefem Gesang, ist irgendwie düster und erinnert mich ganz stark an WITHIN TEMPTATION. Auch hier wieder excellentes Drumming und Gitarrenspiel – die Gitarre "weint" regelrecht.
Instrumental geht es mit 'Crimson Dusk And Silver Dawn' in einer Art Zwischenspiel mit einem rasanten Gitarrenanfang weiter, der Zwischenteil ist akustisch, das Ende wieder flott. Im Titeltrack 'Venera', ebenso wie bei 'Orion's Belt', punktet Alina wieder mit ihrem enormen Stimmumfang. Mir gefällt sowohl ihre dunkle Stimme als auch der sich in höchste Töne schwingende Gesang – sie weiß jeden Song gekonnt in Szene zu setzen. Bei beiden Stücken kommt sehr schön das Keyboard zum Einsatz, Drumming und Gitarrenriffing erwähne ich ebenfalls gerne noch einmal. Drums, Gitarre und Bass bereiten auch den Weg zu 'Images Everlasting' und zu Alinas Gesangeseinsatz und sind während des gesamten Stückes sehr präsent, gegen Ende haben sogar "Orgelklänge" ihren Einsatz. 'Samsara' packt mich wieder mit exorbitantem Drumming (ja, ich bin dafür sehr anfällig), bevor das über zwölfeinhalb Minuten lange 'Truer Words Ever Spoken' seinen Lauf nimmt. Ja, seinen Lauf nimmt, denn was uns da erwartet ist die Überraschung des Albums schlechthin. Was kann man alles in einen Song hineinpacken? EVERDAWN: "Ja!" Mit diesem Track reisen wir musikalisch mit Dudelsacktönen in die Highlands, erleben wir spanisch, karibisch oder orientalisch angehauchte Klänge, ertönen diverse Großstadtgeräusche samt einem Big Ben-Schlag und sogar "Tatütata"... Auch wenn ich hier gestehen muss, dass sich mir der Sinn dieses Titels nicht so ganz erschlossen hat, bin ich davon vollkommen fasziniert. So viel unterhaltsame Abwechslung so toll verpackt – vollkommen verrrückt, aber witzig und eindeutig hervorragend gelungen. Diesen Track würde ich gerne als Video-Umsetzung sehen! Obwohl dies - in meinen Augen - ein guter Abschlusstrack gewesen wäre, weil er irgendwie ein wenig aus dem restlichen Gefüge fällt, bekommen wir den mit dem heftigen, eingängigen 'Beneath The Well' geliefert, bei dem besonders das Drumming einmal mehr Fahrt aufnimmt, unterstützt von einem letzten großartigen Gitarrenriffing.
Mit "Venera" hat EVERDAWN ein harmonisches Power Metal-Album geschaffen, das mit einer einzigartigen, ja interessanten Mischung besticht. Maßgeblich trägt natürlich die beeindruckende Stimme von Alina Gavrilenko dazu bei, die die herausragende Instrumentalfraktion perfekt ergänzt. Es macht einfach Spaß, in diese Musik einzutauchen und bei jedem Durchgang Neues in dieser Mischung aus Epic-, Symphonic- und Power-Metal zu entdecken. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall. Ach ja, das tolle Cover ist auch ausgesprochen sehenswert.
Silver Lining
https://www.youtube.com/watch?v=7tnvRIeqNVs
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer