EVERLAST - Songs Of The Ungrateful Living
Mehr über Everlast
- Genre:
- Hip Hop/ Country/ Folk/ Blues/ Acoustic/ Soul/ Indie
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Long Branch Records / SPV
- Release:
- 24.02.2012
- Long At All
- Gone For Good
- I Get Buy
- Little Miss America
- My House
- Long Time
- Friday The 13th
- The Crown
- Sixty-Five Roses
- Moneymaker
- The Rain
- Some Of Us Pray
- I'll Be There For You
- Even God Don't Know
- A Change Is Gonna Come
- Everyone Respects The Gun (Bonus)
- Final Trumpet (Bonus)
- Black Coffee( Live Acoustic) (Bonus)
Der Mann, der's kann.
EVERLAST hat eine neue Platte. Und darin kreuzt der Typ jedwede Musike, die im weitesten und festgehafteten Sinne als "amerikanisch" beschreibbar ist. (Gehen wir jetzt mal davon aus, dass der Rock'n' Roll auch ein von Europa mitgeprägtes Phänomen ist, denn den finden wir auf dem neuen Album nicht.) EVERLAST hat sich überdies mit dem Rock bereits ausgiebig in Kooperationen mit der SANTANA GROUP ausgelassen. Wie in den vergangenen Jahren für diesen umtriebigen Künstler eine ganze Reihe von Kollaborationen zu verbuchen sind.
Vor nun schon mal vierzehn Jahren drehte der Mann, der vormals mit den New York-Iren und HipHoppern HOUSE OF PAIN harten Rap auf Dunkelbeats produzierte und erfolgreich wurde, den Spieß in eine gänzlich neue und auffällige Richtung. Indem er nämlich akustischen Blues, Hip Hop Beats und seine unerwartet geübte soulige Stimme im Timbre eines Totensängers aus den Sümpfen Louisianas kreuzte und mit Singles wie 'What It's Like' oder 'Ends' millionenfach gekauft und gehört wurde. Erinnern Sie sich! Das glich einem Tabubruch oder einem Neuanfang. Das war an sich das Zeitalter der musikalischen "Crossroads", ziehen wir der Betrachtung Leute wie BECK oder FAITH NO MORE oder von mir aus MR. BUNGLE hinzu.
Von diesem Erfolg schien EVERLAST eine ganze Weile gezehrt zu haben, auch wenn es über die Jahre hinweg zu vielen Anfragen und Zusammenarbeiten mit diversen Musikern gekommen ist. Da waren zum einen die alten Kumpels aus der Zeit des Hip Hops wie auch die vielen Kooperationen mit Bluesern, Jazzern, Folkern und Poppern.
Alle deren Vorzüge hat der Mann genauestens abgespeichert, studiert und nun in seinem neuen Album in einer Weise zusammengeführt, die meisterhaft ist. Vertieft sich das Ohr in die offiziell fünfzehn Beiträge, so strömen ihm eine Unzahl an Verweisen, Verfüllungen, Dependenzen und Kleinfeinheiten entgegen. Lässige Country Musik Schlitterer, vermooste feuchte Orgeln, mitsingende Motown-Sängerinnen und -Sänger unterstützen und schmücken gekonnt diese bunte Nordamerika-Musik aus, die aber eindeutig den entspannten, erzählenden Rap, den eingängigen Refrain und zum Merken gebaute Songstrukturen zu Hauptwerten erhoben hat. So lehnt sich keiner zu weit aus der Luke, wenn er 'The Crown', 'Long Time', 'Little Miss America' oder 'Moneymaker' oder oder oder zum nächsten Sommerhit erklärt.
Das müssen wir neidlos unterschreiben: Ein Hitalbum! Und das absolut zu Recht. Fast stellt sich Schadenfreude ein, hat der entspannte Urami-Halb-Opa es mit "Songs For The Ungrateful Living" doch damit allen selbst erklärten Pop-R'n'B-Kaspern mal wieder gezeigt. Wer sich darüber hinaus auch textlich mit dem bissigen Betrachter und genauen Erzähler des aus den Fugen geratenen US-amerikanischen Selbstverständnisses beschäftigt, wird dessen zeitlichen Vorsprung einfach anerkennen müssen.Oder so: Really Cool!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben