EVERON - Fantasma
Mehr über Everon
- Genre:
- Prog-Rock
- Men Of Rust
- Perfect Remedy
- Fine With Me
- A Day By The Sea
- Fantasma - Right Now...
- Fantasma - ...Til The End Of Time
- Fantasma - Theme
- Fantasma - The Real Escape
- Fantasma - Whatever It Takes
- Battle Of Words
- May You
- Ghost´s Intro
- Ghost´s
Seit der letzten Scheibe 'Venus', sind einige Tage ins Land gegangen. Zwischen 1997 und heute hat sich nicht nur musika-lisch, sondern auch personell etwas verändert. Ralf Jans-sen, langjähriger Gittarist und Gründungsmitglied stieg nach der 3. Platte aus. Ersetzt wurde er durch Ulli Hoever. Desweiteren holte man sich aus Gründen massiven Haarmangels bei einigen Bandmitgliedern, einen langhaarigen Keyboarder an Board, Oliver 'Hairy' Thiele. Die komplette, nicht ganz ernst gemeinte, Geschichte gibt es unter everon.de/otherinf
'Venus' war nicht gerade Everon's stärkstes Album, deshalb war ich dann doch sehr gespannt, ob die beiden Neuen, neuen Schwung in den Laden bringen konnten. Was soll ich sagen, Everon legen Ihren bislang stärksten Output vor. 'Fantasma' ist sehr gefühlvoll und emotional ausgefallen. Im Gegensatz dazu stehen harte metal-lastige Songs.
Der Opener 'Men Of Rust' zeigt gleich die Richtung auf, atmosphärische Keys, kurze Piano-Einlagen und relativ schnelle Zwischenparts. 'Perfect Remedy' senkt das Tempo deutlich und fällt vorallem beim Refrain sehr vielschichtig und vertrackt aus. 'Fine With Me' ist das härteste Stück auf 'Fantasma'. Harte Gitarren und schneller Gesang dominieren diesen Song. Ab und zu klingt es sehr hektisch, so als ob sich die Ereignisse gleich überschlagen wollten. Mit 3:35 min auch ein recht kurzer Song.
'A Day By The Sea' ist eine schöne Ballade, die mit Pianoparts beginnt und die geniale Stimme von Oliver Philipps voll zur Geltung kommen lässt; eine wunderbare Einstimmung auf den dann folgenden Höhepunkt der Scheibe: 'Fantasma'. Eine 14 minütige Reise in fünf Etappen. 'Right Now...Til The End Of Time' (2 Songs) ist wieder etwas härter, lebt aber von der anfangs ein wenig verfemdeten Stimme, später durch die Gesangslinie und die hintergründigen Keyboards. Fröhlich, fast schon befremd-lich, wirkt bei dem doch etwas melancholischen Stück die an irische Folk-Bands erinnernde Geige im Mittelteil. Und wenn man schon die klassischen Instrumente zur Hand hat, macht man damit auch gleich weiter. Denn mit 'Fantasma-Theme' einem kurzen Pianoübergang, geht es gleich, ('The Real Es-cape') mit Cello und akustische Gitarre weiter. Das Stück ist eigentlich sehr ruhig, ohne Drums, nur mit klassischen Parts unterlegt. Bis nach drei Minuten ein kleiner Sturm losbricht und übergangslos zu 'Whatever It Takes übergeht. In gut zwei Minuten rundet er 'Fantasma' gefühlvoll ab.
'Battle of Words' enthält dann wie der Titel vermuten lässt, " :-) " keine Worte. Ein Song der ohne große Solos auskommt und wohl mehr dazu dient den Zuhörer nach 'Fantasma' wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. 'May You' ist dann ein wunderbar ruhiger Song, mit Pianobegleitung der auch ein symphonisches Finale hat. Mit den beiden 'Ghost's' - Songs kommt dann noch ein gigan-tisches Ende dieser genialen Scheibe. Der sehr traurige Anfang des Intros wird im eigentlichen Song von der Gitarre aufgegriffen und treibt einem beim Refrain herrliche Gänsehautschauer über den Rücken. Den Abschluß bildet ein Gitarrensolo der Extraklasse das sich sehr schön anfügt.
Als kleines Extra kann man sich dann noch den Bonus-Track 'Absolutly Positive' der Japan-Version von der Homepage als MP3 runterladen.
Textlich hat Vocalist Oliver Philipps seine persönlichen Erfahrungen der letzten 2 Jahre in das Album gepackt. Mit 'Fantasma' hat sich Everon wieder an die Spitze der europäischen Progbands gehievt. Der Wechsel auf der Besetzungscouch, hat der Band sehr gut getan. Es ist gelungen, ein konstant gutes und sehr abwechslungsreiches Werk zu zaubern. Allen Fans von Dream Theater und Konsorten kann ich dieses Album uneingeschränkt und wärmstens Empfehlen.
Und zum Reinhören an der "Ich bin doch nicht blöd"-Theke würde ich mal 'Men of Rust', 'Fantasma' (wenn die Zeit reicht) und 'Ghost´s' anspielen.
- Redakteur:
- Mirko Holzwarth