EVERYTHING GOES COLD - Black Out The Sun
Mehr über Everything Goes Cold
- Genre:
- Elektro / Industrial
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Metropolis Records
- Release:
- 08.08.2014
- SL.R1S
- The Joke
- Crawl of the Nameless Beast
- The Iron Fist of Just Destruction
- IAMERROR
- Serpent Crown
- When the Sky Rips in Two You Are Free
- Ice Brigade, Part II
- Henchman Follows Hand
- All Sculpt Evil from the Clay Beneath Their Lips
Vorsicht: Kühlschrank!
Ein Esel, ein Typ mit lila Hut und gefährliche Haushaltsgeräte. EVERYTHING GOES COLD veröffentlicht nach 5 Jahren Stille ein energiegeladenes Werk, welches von nichts Geringerem handelt, als der Herrschaft über das Universum. Schon der Opener 'SL.R1S', bringt in schonungslosem Hex Code die düstere Botschaft:
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Mit harten Tribal Rhythmen und 8-Bit-Tönen nimmt das Schicksal der Welt in 'The Joke' weiter seinen Lauf. Eric Gottesman schafft es stimmlich perfekt, den Geist der 80er Jahre Gothic Rock Era aufleben zu lassen und damit die Fieps- und Piepsgeräusche unserer ATARI-Kindheit zu untermalen. Wer auf Stimmenverzerrer aus den Zeiten von PSYCLON NINE hofft, wartet hier vergeblich: Der Cleangesang ist ein melodischer, fordernder und kraftvoller Kontrast zu den hohen, elektronischen Klängen.
Mit 'The iron fist of just destruction' hat hier das Album seinen absoluten Höhepunkt. Der Song hat alles, was ein guter Elektro Song haben muss: einen Ohrwurm-Refrain, eine abwechslungsreiche, harmonische Melodie, eine raumfüllende, langsam ansteigende Stimme, welche am spannungsgeladenen Höhepunkt von einem wütenden Chor unterstützt wird. Zu diesen Klängen kann man auf der Tanzfläche alles vergessen und sich einfach den Bewegungen hingeben. Nun folgt etwas Chaos. In 'I am Error' werden mit Stromgitarren und disharmonischen Synthi Klängen neue Elemente vorgestellt. Alles wirkt nicht mehr so gradlinig wie vorher und alleine der Gesang stellt noch eine Konstante dar, auf die der Zuhörer sich verlassen kann. In 'Serpent Crown' geht es erst einmal so weiter. Es bleibt düster; Stromgitarren und ATARI-Geräusche beherrschen das Bild. Aber das Lied wandelt sich. Die Stimme führt den Zuhörer aus dem Chaos heraus und bringt ihn in neue melancholische, teils doomige und teils gotische Gefilde. Gegen Ende des Liedes wird man durchaus auch an THE CUREs 'Burn' erinnert welches, begleitet von einer Frauenstimme, seicht unter der Melodie hindurch scheint. Ein Moment zum Niederknien.
Dann wird es Zeit für Zerstörung im Jump'n'Run Stil: Nach einer knappen Minute erhüpfen wir uns die Stromgitarre und zerballern von da an alles, was uns unter die Finger kommt. FITZ. BÄM und weg ist die Welt. Gänsehaut pur bei dieser Wucht. Nachdem das Universum musikalisch in Schutt und Asche zerlegt wurde, werden die abschließenden Klänge versöhnlicher, sphärischer und introvertierter, aber nicht weniger kraftvoll. Fakt ist: Es ist seit Langem das beste Album, welches ich in diesem Genre gehört habe.
Ein Klassiker, welcher noch für viele schöne Stunden auf der Tanzfläche sorgen wird. Zum Wegschweben.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Yvonne Heines