EVES END - Frozen Heart Philosophy
Mehr über Eves End
- Genre:
- Dark Romantic Rock
- ∅-Note:
- 4.50
- Release:
- 09.04.2010
- Here I Am (and I hurt you)
- Face Of Death
- Sweet Resurrection
- Heaven Blessed With Lies
- Pretty Road Loneliness
- Dead End Hope
- Serpent Eyes
- All Lovers Hell
- Frozen Heart Philosophy
- For A Goodbye
- And Suffer Well
- Ultraviolet
Dark-Rock-Debüt der Hessen EVES END. Nett, aber wenig spektakulär.
Aus dem südhessischen Darmstadt kommen EVES END und legen uns mit "Frozen Heart Philosophy" ihre erste Vollproduktion vor, die eine massiv finnische Schlagseite aufweist. So hat sich das sehr junge Quintett beispielsweise eindeutig dem Dark-Romantic-Rock verschrieben, der etliche Parallelen zu HIM, THE RASMUS oder THE 69 EYES aufweist. Leider hinken die Jungs musikalisch ihren Vorbildern noch um einiges hinterher, denn die zwölf Songs ihres Debütalbums wollen trotz guter Ansätze nicht zünden und plätschern etwas eindimensional vor sich hin.
EVES END gehen in den knapp sechzig Minuten immer nach dem gleichen bewährten Muster vor, was die Stücke vorhersehbar und letztendlich auch austauschbar macht. Überraschungen sind da selten und müssten eigentlich unter Artenschutz gestellt werden. Die Strophen sind ruhig und musikalisch spartanisch gehalten, wobei in diesen Momenten der tiefe und durchaus gute Gesang von Florian Grey die Akzente setzt und nicht selten an Ville Valo erinnert. Beim jeweiligen Refrain kommen die Gitarren wieder dazu und auch gesanglich dominieren melancholische Melodien. Doch mit zunehmender Spielzeit werden sich auch diese eigentlichen Höhepunkte immer ähnlicher. Es scheint fast so als hätte das hessische Quintett zwölf Mal den gleichen Song geschrieben – bei LINKIN PARK hat das ja auch schon funktioniert. Im vorliegenden Fall jedoch nicht, denn auf die volle Distanz wird es etwas ermüdend und langweilig. Zumal auch die Musiker nicht wirklich über sich hinauswachsen. Schlagzeuger B² (mächtig tolle Künstlernamen, Jungs) hat einige Ungenauigkeiten eingetrommelt oder programmiert, die absolut nicht grooven wollen. Der Keyboardsound ist stark in den Achtzigern verwurzelt, dünn und an diversen Stellen auch etwas zu laut geraten ('Heaven Blessed With Lies'). Großartig Riffs darf man allgemein nicht erwarten und im Solobereich hält sich Gitarrist Norman Bites der Musik angemessen ebenfalls dezent zurück.
Vor allem Sänger Florian wird mit seiner schmachtenden Stimme und seinem sehr authentischen Äußeren den einen oder anderen weiblichen Fan begeistern können, die Musik insgesamt dürfte aber noch nicht wirklich jemanden vom Hocker reißen. Dafür fehlt es grundlegend einfach noch ein wenig an Abwechslung, Intensität, Dynamik und Tiefe. Auch in Sachen Produktion sollten EVES END beim nächsten Mal noch eine Schippe drauflegen, denn speziell im Schlagzeugbereich muss man sich dem gewünschten Gesamtergebnis noch deutlich mehr annähern. Wer aber wissen möchte, wie der Nachwuchs im Dark-Rock-Bereich klingt, der darf "Frozen Heart Philosophy" von EVES END ruhig mal antesten. Jedoch immer mit der Gewissheit, dass Darmstadt doch noch ein deutliches Stück von Finnland entfernt liegt.
Anspieltipps: Sweet Resurrection, Heaven Blessed With Lies
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Chris Staubach