EVIL HUNTER - Evil Hunter
Mehr über Evil Hunter
- Genre:
- Hard Rock / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Fighter Records
- Release:
- 13.04.2018
- Surf The Waves
- Evil Hunter
- Heartbeat
- Hot Leather
- Hold Me Tight
- Go
- By Your Side
- Open Up Your Eyes
Hard Rock oder Heavy Metal? Von allem etwas.
Es ist das erste Album der spanischen Heavy-Metal-Band EVIL HUNTER, deren Mitglieder sich aus diversen mehr oder weniger bekannten Underground-Gruppen zusammensetzt und dem Hard'n'Heavy-Kosmos frönt. So richtig entscheiden können sich die Jungs auf ihrem Erstschlag noch nicht, denn wo viel Abwechslung, da auch oft kein roter Faden. Mal wird schwermetallisch der Hammer geschwungen, mal eher die rockige Dauerwelle in den Wind gehalten. Klare Linie geht anders.
Das Album startet mit 'Surf The Waves' sehr flott und hat schon fast etwas von amerikanischem Power Metal. Sehr guter Einstieg. Danach nehmen sie immer mehr den Fuß vom Gas und bieten klassischen Heavy Metal ('Evil Hunter', 'Go'), der gelegentlich auch stark an Kollegen wie SKID ROW erinnert ('Hold Me Tight'), oder huldigen dem Achtzigersound von ACCEPT und JUDAS PRIEST ('Hot Leather', 'Open Up Your Eyes') und schrecken sogar vor einer typisch schmalzigen, aber durchaus passablen Rockballade ('By Your Side') nicht zurück. Das ist alles wirklich charmant vorgetragen, aber instrumental sehr einfach und wenig spannend gehalten.
Damián Chicano ist ein kauziger Sänger, der immer mal wieder an einen Udo Dirkschneider oder auch Tom Keifer erinnert. Muss man mögen. Trotzdem könnte genau dies das große Plus der Band werden, denn Damián hat einen absoluten Wiedererkennungswert und darüber hinaus ein sehr gutes Gespür für Melodien. Oft sind es zwar Metalstandards, die ausgepackt werden, aber speziell in den Refrains überrascht er mit einigen sehr schönen Ideen und guten Chören. Das hat auf jeden Fall Potential!
Überraschenderweise funktioniert das gut produzierte "Evil Hunter" vor allem nebenbei – beim Autofahren, beim Putzen oder in einer geselligen Runde. In jenen Momenten ertappe ich mich schon dabei, mitzuwippen oder gar die eine oder andere Melodie mitzusingen. Bei näherer Betrachtung, also unter dem Kopfhörer, werden dann jedoch einige kompositorische Schwächen offengelegt, die den ersten positiven Eindruck schmälern. Auf Strecke geht ein wenig die Faszinaton flöten. Ich glaube, wenn man sich bei EVIL HUNTER mal darauf einigt, in welche Richtung die Reise in Zukunft gehen möchte (eher etwas flotter bitte), sollte das zumindest in Sachen Kompaktheit helfen. So ist das Debütalbum enorm nett und hat durchaus seine Momente, kann sich aber gegen die Flut an Konkurrenz nur schwer behaupten.
Anspieltipps: Surf The Waves, Evil Hunter
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Staubach