EVIL MASQUERADE - The Outcast Hall Of Fame
Mehr über Evil Masquerade
- Genre:
- Power / Heavy / Melodic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Dark Minstrel Music
- Release:
- 19.05.2016
- The Outcast Hall Of Fame
- Death Of God
- Darkness (I Need You)
- One Thousand Roses And A Lot Of Pain
- Lost Inside A World Of Fear
- The Spineless
- Märk Hur Vår Skugga
- On No Way To Broadway
Feine Songs + Spitzen-Sänger = Hammer-Album
Über den Namen EVIL MASQUERADE dürfte wohl jeder schon einmal gestolpert sein, schließlich hat es das skandinavische Power-/Melodic-Geschwader bereits auf sechs Studioalben in 15 Jahren Existenz gebracht. Wirklich bekannt ist das vom schwedischen Gitarristen Henrik Flyman gegründete und immer noch von ihm angeführte Unternehmen aber immer noch nicht, selbst wenn das Feedback auf die Scheiben von Anfang an durchaus positiv gewesen ist. An deren Qualität hat es definitiv nicht gemangelt, ebenso wenig an mangelnder Kompetenz der Musiker. Die Tatsache, dass der Posten hinter dem Mikro ein wenig nach "Wanderpokal" anmutet und dadurch klarerweise mehrfach mehr als nur dezente Veränderungen im Klangbild zu verbuchen waren, könnte der Karriere jedoch im Wege gestanden sein. Keineswegs jedoch die Leistung der jeweiligen Frontmänner, die auch auf dem brandneuen Dreher des Unternehmens für Furore sorgen.
Neben dem aktuellen Sänger des Unternehmens - dem Dänen Nicklas Sonne, der auch bei SECTION A das Mikro innehat - und dem bereits in der Vergangenheit mit der Band kooperierenden Apollo Papathanasio konnte Henrik des weiteren Rick Altzi und Mats Leven zur Mitarbeit gewinnen. Wahrlich beeindruckend, was diese Herrschaften (inkl. Mastermind Henrik, der auch mehrfach als Sänger agiert) an Vokal-Performance im Kollektiv im Finale 'On No Way To Broadway' liefern. Mit diesem Abgesang offeriert das Ensemble zudem ein spannungsgeladenes Monumental-Epos von knapp 13 Minuten Spielzeit, in dem Flyman seiner Kreativität freien Lauf gelassen hat. Kraftvolle Passagen wechseln sich mehrfach mit gefühlvollen ab, dazu wird ein Feuerwerk an Melodien dargeboten und das alles klingt in sich stimmig und geschmeidig, schließlich ist die Nummer in ein bombastisches Arrangement eingebettet.
Durchaus denkbar, dass Henrik auch das geniale Duo Jon Oliva / Paul O‘Neill zu seinen Favoriten zählt, da er generell keinerlei Geheimnisse aus seinen Inspirationen macht und man während der gesamten Spielzeit immer wieder diverse Einsprengsel die an RAINBOW und BLACK SABBATH zur DIO-Ära erinnern, ausmachen kann. Zwar mangelt es "The Outcast Hall Of Fame" nicht zuletzt auf Grund der unterschiedlichen Gesangsvorstellungen im Endeffekt ein wenig am berühmten "rote Faden", um das Teil als in sich geschlossenes Werk wahrnehmen zu können, an der Klasse der einzelnen Tracks ändert aber auch das nichts.
Mit dem eröffnenden Titelsong lässt Henrik auf Grund des sich steigernden Aufbaus zunächst Gedanken an eine Art heftig geratenes Rock-Musical aufkommen, anstelle des diesbezüglich üblichen Bombasts gibt es jedoch gegen Ende hin eine satte, von einem bestens disponierten Apollo geleitete Hard-Rock-Breitseite. Der ist auch in 'Death Of God' zu hören, wo er sich mit Rick und dem Chef einige gewaltige Duelle liefert. Als beeindruckend erweist sich auch das epische 'Darkness (I Need You)', in dem Mats nicht nur für wohlige Gänsehaut sorgt, sondern auch indirekt darauf hinweist, weshalb er bei CANDLEMASS bestens aufgehoben ist.
Danach wird es ein wenig gefühlvoller und ruhiger. Und zwar mit dem balladesk-bombastischen Hymne 'One Thousand Roses And A Lot Of Pain', in der Rick Altzi seine Klasse für derlei Material unter Beweis stellt. In 'Lost Inside A World Of Fear' und 'The Spineless' erhält dann Nicklas Sonne Raum zur Entfaltung und weiß das auch bestens zu nutzen, auch wenn der Ohrwurm-Faktor im Vergleich zu den beiden Tracks davor doch wieder etwas geringer ist. Als wohl bemerkenswertestes Stück erweist sich aber die von Flyman höchstpersönlich gesungene Bearbeitung des alten schwedischen Trauerlieds 'Märk Hur Vår Skugga'. Auf Grund der ungewöhnlichen Auswahl der Sprache hat die Nummer zwar etwas Exotisches an sich, fügt sich jedoch bei EVIL MASQUERADE ebenso gut ins Gefüge ein, wie das einst CANDLEMASS der Fall war, deren Umsetzung davon in englischer Sprache unter dem Titel 'Epistle No. 81' auf "Ancient Dreams" verewigt wurde.
Mit dem bereits erwähnten Finale 'On No Way To Broadway' beendet EVIL MASQUERADE den Reigen, der nicht nur eingeschworenen Fanatikern der Band sowie allen Fans der involvierten Barden viel Freude bereiten sollte, sondern dem Unternehmen nun endlich den längst verdienten Erfolg einbringen sollte. Hammer-Teil!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer