EVILCULT - Triumph Of Evil
Mehr über Evilcult
- Genre:
- Heavy Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Awakening Records
- Release:
- 19.09.2025
- Diabolical Alchemist
- Midnight Ritual
- Triumph Of Evil
- Satanic Revolution
- Waves Of Agony
- The Abyss
- Warrior Of Doom
- Nosferatu
- Endless Night
Nicht wirklich evil...
Eigentlich hätte man schon beim Blick aufs trashige Artwork Zweifel haben sollen, ob "Triumph Of Evil" tatsächlich in allen Aspekten der Qualitätsprüfung sauber durchkommen kann. Das neue Album der brasilianischen Black/Heavy-Metal-Combo suggeriert hier schon wenig Liebe zum Detail und eher halbgare Kost, und dieser Eindruck soll sich dann auch bei der Begutachtung des musikalischen Outputs in vielen Belangen bestätigen; vor allem wenn man dann noch einmal genauer hinschaut, welchen Acts die Brasilianer auf ihrem neuen Album eigentlich huldigen wollen.
Von SARCÓFAGO, DESTRUCTION und HELLHAMMER ist hier die Rede. Auch wenn man nicht abstreiten mag, dass sich diese Kultcombos irgendwo mit den Hörgewohnheiten der vier beteiligten Musiker decken könnten, so fehlt es EVILCULT sowohl an der passenden Attitüde, als auch an einem entsprechend rauen Sound, der die Attacken dann auch ein wenig authentischer klingen lassen würde. Denn die meist polierte Variante, die irgendwo zwischen düsterem Melodic Metal und vereinzelten, aber eben völlig belanglos eingeschobenen Schwarzmetall-Reminiszenzen liegt, wird wohl niemanden aus dem Stuhl reißen, der mit den Originalen aufgewachsen ist oder diese in irgendeiner Form später für sich entdeckt hat.
Es sind so viele Dinge, die "Triumph Of Evil" relativ schnell ziemlich uninteressant machen. Da wären zum einen die Vocals, die eher gekünstelt darum bemüht sind, Aggressionen zu vermitteln, aber irgendwie saft- und kraftlos ins Mikro gestöhnt werden und zu den wesentlichen Schwachpunkten der Platte gehören. Dann muss man auf jeden Fall über die Arbeit der Saitenfraktion reden, die eher einfältig und handwerklich ziemlich limitiert versucht, irgendwelche Melodien aufzubauen, dabei aber missachtet, dass die Band ja eigentlich für einen bösartigen, räudigen Ton stehen möchte. Egal wie man es dreht, das ist wirklich nicht konkurrenzfähig und folglich auch indiskutabel. Und an den Kesseln? Ach ja, lassen wir das. Der Taktgeber sollte hier ebenfalls imstande sein, die Speed-Metal-Vorlieben der Herren Musiker anzufeuern, aber belassen wir es an dieser Stelle beim Konjuktiv, dann muss man hier nicht mehr weiter ausholen.
Und weiter ausholen bzw. sich die Mühe zu machen, eines der auf tausend Einheiten limitierten Exemplare des CD-Releases abzugreifen, erscheint im Falle von "Triumph Of Evil" dann auch nicht weiter erstrebenswert. Die dritte Scheibe dieser südamerikanischen Combo ist erschreckend schwach und blutarm und folglich auch auf dem hiesigen Seziertisch ein chirurgisches Opfer geworden.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes


