EVILFIRE - Tail Eating Dogs
Mehr über Evilfire
- Genre:
- Heavy Metal
- Release:
- 28.03.2008
- Die/ No Skin
- Painted Grey
- Men
- T.E.D.
- Wheels Of Time (Chapter 1 - The Fall)
Purer Heavy Metal aus Italien. Habt ihr schon Angst oder läuft euch bereits das Wasser im Mund zusammen? Hier sind jedoch keine Bombast-Klone am Werk, sondern EVILFIRE huldigen auf ihrer 5-Track-EP "Tail Eating Dogs" eher alten RAGE und vor allem den Frühwerken von BLIND GUARDIAN. Metalheads - reinhören!
Die Mailänder EVILFIRE sind purer Heavy Metal und gleichzeitig doch keine klassische Italo-Band, die einen auf Pseudo-Bombast macht, ihre Hörer mit einem drucklosen Retrosound erschreckt und deren Sänger einen gleichwohl witzigen wie nervigen Akzent besitzt. Nein, die Italiener orientieren sich auf ihrer etwas mehr als 30-minütigen Debüt-EP "Tail Eating Dogs" eher an den Frühwerken deutscher Metalbands wie RAGE und vor allem BLIND GUARDIAN. Auf jeden Fall ist das Ergebnis nicht von schlechten Eltern.
Das Quintett hat reichlich klassische Riffs im Gepäck, die allesamt recht flott vorgetragen werden und stets den Spirit des Heavy Metal versprühen. Zum Glück ohne zu viel Pathos, dafür grundsolide und mit dem notwendigen Feuer im Hintern. Die Gitarristen stellen sich zusätzlich noch als absolute Virtuosen an ihren Saiteninstrumenten heraus und wissen in den Soloteilen einige Akzente zu setzen. Frontbarde Mauro Mazzara kämpft zwar auch leicht mit dem italienischen Akzent, macht dies aber mit einer fantastischen Gesangsleistung wieder wett: ein klassischer Metalsänger mit ausdrucksstarken Tiefen und kraftvollen Höhen, bei denen er stark an Hansi Kürsch erinnert. Tolle Leistung, die zumindest auch bei 'Painted Grey' und 'Men' in schönen Refrains gipfelt. Insgesamt könnte es für mich aber davon noch ein bisschen mehr geben und auch ein paar nette zweite Stimmen würden dem Gesamtbild bestimmt gut stehen.
Mit 'Die/ No Skin' starten EVILFIRE mit einem Uptempo-Song in das Album, der alle oben genannten Attribute besitzt und an alte RAGE erinnert, jedoch mit keinem richtigen Refrain aufwarten kann. 'Painted Grey' ist dann ein kraftvoller Metalsong, der mit seinem schnellen Refrain eher in Richtung Krefeld schielt. Auch 'Men' trägt die Handschrift der "blinden Gardinen", wobei vor allem Sänger Mauro in den hohen Lagen eine sehr gute Figur macht. In der Mitte des Songs überraschen die Italiener mit einer kurzen Flamencoeinlage, die gut gespielt ist, aber etwas deplatziert wirkt. Mit 'T.E.D.' ziehen EVILFIRE noch einmal das Tempo etwas an und präsentieren am Ende des Songs mit Zak Stevens (CIRCLE II CIRCLE) sogar noch einen großen Namen. Leider singt Mr. Stevens nicht, sondern spricht nur - bei seinem gesanglichen Talent eine absolute Verschwendung. In diesem Song packen die Mailänder auch verstärkt Brüllpassagen aus, an denen man in Zukunft noch ein bisschen arbeiten sollte. Zum Abschluss hauen sie noch einmal eine Metalnummer raus, die zu Beginn ein wenig an RUNNING WILD erinnert und im weiteren Verlauf zwar viele sehr gute Parts beinhaltet, insgesamt aber sehr zusammengewürfelt klingt.
Alles in allem ist "Tail Eating Dogs" ein guter Einstand für EVILFIRE geworden, der den Mannen in der Metalszene einige neue Freunde bescheren dürfte. Die Produktion könnte zwar noch ein bisschen mehr schieben, ist dafür aber schön old-school. Leichte Abzüge in der B-Note gibt es lediglich für das etwas kitschige Cover, aber wenn es weiter nichts ist ... Das gesamte Werk gibt es übrigens als kostenlosen Download auf der Homepage der Italiener - also einfacher geht es wohl nicht. Ihr seid nur einen Mausklick davon entfernt. Metalheads - hört mal rein!
Anspieltipps: Painted Grey, Die/ No Skin
- Redakteur:
- Chris Staubach