EVOLOCITY - Evolocity
Mehr über Evolocity
- Genre:
- Rock
- Label:
- Nuerra Records
- Intro
- Too Far
- Save Me
- Duh Wayne
- Herbie
- Natural Drag
- Quick & Easy
- Cockeyed
- Dark
- Set You Free
- Troop Support
- Crutch
- Dog Lover
- Pyramids
Die Amis EVOLOCITY klappern bereits in dieser frühen Phase ihrer Karriere wie die ganz Großen. Sie wollen nix mit (ehemaligen) Trends wie Rap-Rock und Grunge zu tun haben, finden, dass alle modernen Rockbands gleich klingen, stehen mit dem schnelllebigen Musikbusiness im Allgemeinen auf Kriegsfuß und wollen der Musikgeschichte ihren Stempel aufdrücken, indem sie etwas komplett Neues erschaffen. Hört, hört, das sind hohe Ziele! Um das zu erreichen, würde ich vorschlagen, dass die Jungs ihren Sound im Vergleich zu vorliegender Platte in nahezu allen Punkten verändern. Innovativ ist auf dieser Scheibe über den Daumen gepeilt nichts, weshalb solche großkotzigen Ansagen absolut unangebracht sind.
Es ist durchaus richtig, dass der Fünfer nicht wie die durchschnittliche aktuelle US-Rockband klingt, was aber primär einfach damit zu tun hat, dass der Blick ein paar Jahre in die Vergangenheit gerichtet ist und rifforientierter Neo-Grunge/Heavy Rock der Endneunziger anvisiert wird. Um die Sache farbenprächtiger zu gestalten, addiert man noch ein paar aufgemotzte Siebziger-Psychedelic-Elemente sowie kleinere Elektronik-Blubbereien und Gitarreneffekte hinzu. Das groovt auch alles halbwegs gefällig, reißt aber nicht zu Begeisterungsstürmen hin, weil man die Riffs, Songaufbauten und Hooks schon viel zu oft gehört hat und die Stimme von Sänger Aaron zwar gut, aber vollkommen austauschbar ist. Wenigen Höhepunkten wie 'Save Me', 'Quick & Easy' und der komplett von SYSTEM OF A DOWN geklauten Halbballade 'Pyramids' steht dementsprechend ganz viel Durchschnitt gegenüber (die 08/15-Rocker 'Too Far', 'Dark', 'Set You Free', 'Troop Support' und 'Cockeyed', das nur weil der Bass slappt, noch lange nicht die Klasse von PRIMUS hat).
Mittelmäßigkeit war zwar noch nie ein Hinderungsgrund, fett abzusahnen. Aber um dem Anspruch, den die Herrschaften haben, oder speziell dem ersten Teil des wortspielerischen Bandnamens in irgendeiner Form gerecht werden zu können, müssen sie noch ganz viel an sich arbeiten. Eine transparente Produktion und tightes Zusammenspiel machen noch kein gutes Album. Langweilig!
Anspieltipp: Quick & Easy, Pyramids
- Redakteur:
- Oliver Schneider