EWIGKEIT - Cosmic Man
Mehr über Ewigkeit
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 14.07.2017
- Quantum Eraser
- Cold Souls
- Death Is The Portal
- Neon Ghoul Ride
- Space Horse
- Running Away From The Circus
- Thief In The Sky
- Time Travelling Medicine Man
- Back To Beyond
- Two Minutes To Midnight
Ein unverhofft grandioses Comeback!
James Fogarty ist wahrhaftig dem Wahnsinn verfallen und hat sich in seinen zahlreichen Projekten irgendwann selbst verloren. Zeitweise pflegte der britische Musiker, Songwriter und Multiinstrumentalist sieben Acts zur gleichen Zeit, was sich zumindest im Beispiel von EWIGKEIT derart negativ auswirkte, dass sich die unterschiedlichen Spielwiesen zu stark vermischten und die ursprüngliche Vision dieses einst so herausragenden Projekts völlig durcheinander geriet.
Nach insgesamt zehnjähriger Pause, in der Fogarty sich langsam aber sicher aus einigen seiner Betätigungsfelder verabschiedete oder diese gar auflöste, scheint der gute Mann wieder den Fokus gefunden zu haben. Erst kürzlich arbeitete er am herausragenden Comeback von ...IN THE WOODS und brachte die Norweger wieder zurück auf die Landkarte. Gleiches soll ihm nun auch bei EWIGKEIT gelingen - denn auf "Cosmic Man", dem neuen Longplayer dieser geschätzten Combo, stellt der Mastermind wieder alles auf Null und tut gerade so, als habe es die durchtrieben experimentellen Scheiben zur Mitte des vergangenen Jahrzehnts nie gegeben.
Auf seinem neuen Album findet der Meister wieder zum Metal zurück und bedient sich einiger Zutaten, die man aufgrund des unbefriedigenden Werdegangs von EWIGKEIT nicht mehr erwartet hätte. Die Songs treffen sich kurzzeitig im Spannungsfeld von NEVERMORE und IRON MAIDEN, entschleunigen die progressiven Parts jedoch kurzerhand mit Stilmitteln des 70s-Hammond-Rocks und kehren zu den spacigen Wurzeln der ersten beiden Scheiben zurück, in dem man diverse Heavy-Rock-Zitate mit deutlich psychedelischem Einschlag einschiebt und dem experimentellen Charakter des Acts schließlich doch noch gerecht wird.
Dennoch ist "Cosmic Man" absolut nicht mit den letzten Alben zu vergleichen; die Elektronik ist einem sehr organischen Ansatz gewichen, die gelegentlichen Ambient-Spielereien werden von melodischen Metal-Gitarren abgelöst, das Stimmungsbild ist melancholisch statt steril unterkühlt, und die Performance strahlt endlich wieder Leidenschaft aus und lässt die programmatischen Arrangements der Vergangenheit hinter sich.
Nicht nur die Pause hat EWIGKEIT gut getan, sondern sicherlich auch der Umstand, dass Fogarty sich wieder auf die wesentlichen Dinge konzentrieren kann. Mit dem neuen Album hat die Truppe schließlich einen weiteren Meilenstein veröffentlicht und den musikalischen Tiefpunkt souverän überwunden. Meine Hochachtung für diese Leistung - und mein Glückwunsch zu einem solch phänomenalen Album. Wenn das IRON MAIDEN-Cover ('Two Minutes To Midnight') nur noch zur Nebensache gerät, ist definitiv alles über die Qualität des Songwritings gesagt!
Anspieltipps: Back To Beyond, Death is The Portal, Neon Ghoul Ride
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes