EX DEO - The Immortal Wars
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2017
Mehr über Ex Deo
- Genre:
- Symphonic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 24.02.2017
- The Rise Of Hannibal
- Hispania (The Siege Of Saguntum)
- Crossing The Alps
- Suavetaurilia (Intermezzo)
- Cato Major: Carthago Delenda Est!
- Ad Victoriam (The Battle Of Zama)
- The Spoils Of War
- The Roman
Altertümliches Plastik.
Eigentlich sollte ich mich bei den Beteiligten nicht groß darüber wundern. Auch KATAKLYSM verbinde ich seit jeher mit Plastiksound und Effekthascherei. Beim Zweitprojekt EX DEO treibt es die kanadische Besetzung aber doch auf die Spitze. Kein Wunder also, dass mir der symphonische Death Metal der Truppe bisher nicht über einen längeren Zeitraum mal ins Ohr gerutscht ist. Und ich muss es so deutlich sagen - eigentlich hätte ich mir gleiches mit "The Immortal Wars" gewünscht.
Dabei fangen die sieben vollwertigen Songs (das Intermezzo 'Suavetaurilia' mal außen vor gelassen) immer recht ordentlich an. Mit viel Pomp und Getöse werden verschiedene Etappen aus der Zeit Hannibals zum Leben erweckt. Beinahe traurig ist es dann, was EX DEO aus diesem epischen Aufbau schlussendlich macht: Maurizio Iacono grölt stumpf wie wir es nicht anders kennen über harte Riffs und Stöckergeklöppel. Und das war es dann meist. Mal ganz ehrlich, lauscht den ersten Sekunden von 'Cato Major: Carthago delenda est!' - großartiger Aufbau, der in ein tolles Thrash-Riff mündet. Aber was kommt dann? Uninteressantes Gegurke. Das passt weder zum thematischen Rahmen des Ganzen, noch zum selbst gesetzten Anspruch, der schon mit dem fantastischen Coverartwork deutlich wird.
Warum gebe ich nach dieser niederschmetterden Tirade dennoch ganze sieben Punkte? Nun, über nicht wirklich kleine Strecken, weiß "The Immortal Wars" doch zu unterhalten. So lang der Gesang keine große Rolle spielt, bin ich voll dabei! Es gibt viele tolle Soundeffekte, zum Beispiel die Marschiergeräusche bei 'Ad Victoriam (The Battle of Zama)' oder das ganz famose orchestrale Intermezzo, das bei mir für Gänsehaut sorgt. Auch rein technisch gibt es am neuen EX DEO-Werk nichts auszusetzen und die Klasse der Instrumentalisten wird laufend unter Beweis gestellt.
Wäre jetzt noch ein richtiger Sänger an Bord (man könnte sich da beispielweise an den Finnen von TURISAS orientieren, an die ich mich sowieso des Öfteren erinnert fühlte), der auch ein bisschen Abwechslung zulässt, ich bin mir sicher, die Türen für EX DEO würden sich ganz von allein öffnen. In dieser Form lässt sich "The Immortal Wars" nur KATAKLYSM-Fans empfehlen, die gerne mal N24-Dokumentationen über die Antike schauen. Nett anzuschauen, nur leider fehlt der Tiefgang.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marius Luehring