EX INFERIS - Defunctus In Heresi
Mehr über Ex Inferis
- Genre:
- Death Metal
- Dawn Of The Faith Surgeons
- Blood Soaked Apostasy
- Adonai
- Selfmadegod
- From Twilight Came Torment
- Stabbed By The Cross
- Embers Of Eight
- Delusions Of A Derelict Mind
- Chants From The Beyond
- Seek No Salvation
- ...Of Innocence And Vultures
- Defunctus In Heresi
Jetzt ist es raus: In Luxemburg kann man nicht nur billig tanken! Auch die Musiklehre im metallischen Sektor ist an dem kleinen, von vielen politischen Wirren unberührten Ländchen nicht vorbei gegangen. Doch was hat den Fünfer von EX INFERIS nur so angepisst? War es die Unmöglichkeit des Urlaubes im eigenen Land ohne das Elternhaus in Sichtweite, oder doch nur der typische plakative Religionshass, dem sich schon so viele Death und Black Metal-Bands verschrieben haben? Nichts Genaues weiß man nicht. DASS das Quintett aus welchem Grund auch immer extrem verärgert ist, wird nach dem ersten Hördurchlauf von "Defunctus In Heresi" überdeutlich, und brave Kirchgängergedanken werden hier auch nicht unters Metalvolk gebracht, dafür aber eine satte Portion Death Metal mit einigen, Satan sei Dank, nur wenigen Anleihen an den so inflationären Metalcore.
Nach einem kurzen Intro brettert 'Blood Soaked Apostasy' aus den Boxen und erfreut dabei mit einer glasklaren Produktion. Besonders der Wechsel zwischen den beiden Sängern fällt positiv auf. Fabrice Mennuni schreit sich durch die Songs, aber Drummer und Co-Vokalist David Renard übertrifft ihn noch an Brachialität mit seinem gutturalen Gegröle. Ansonsten regiert hier die Höchstgeschwindigkeit. Zwischendurch eine kurze Verschnaufpause, dann wird weiter gebrettert. Fazit nach dem ersten richtigen Song: Lust auf mehr! Also auf zum nächsten Track. 'Adonai' lässt sich ebenso energiegeladen an, wie es der vorherige Song tat. Allerdings wird dem geneigten Metaller hier direkt auch mal ein Blastbeat um die Ohren gehauen. Die Riffschübe ähneln hier leider stark denen von 'Blood Soaked Apostasy'. Abwechslung hingegen gibt es beim folgenden 'Selfmadegod'. Der gut sieben Minuten lange Song lullt den Hörer mit seiner gedrosselten Geschwindigkeit regelrecht ein. Meiner Meinung nach ist dies auch der beste Song des gesamten Albums, entfesselt er doch eine gewaltige Dramaturgie: Langsam begonnen entspinnt sich nach einem Wirbel der Highspeed, den EX INFERIS souverän beherrschen. Zur Mitte hin wird dann wiederum leicht verzögert und mit einem von der Doublebass begleiteten Part schmeichelt sich ein geiles Riff ins Ohr. Super! Schleppend klingt dann der Song aus und geht in ein zwar recht beklemmendes, aber zweifellos belangloses Zwischenspiel über, das 'Stabbed By The Cross' einleitet. Hier zeigt sich, dass Fabrice Mennuni auch ganz ordentlich singen kann, wenn er denn möchte. Der Song wirkt im ganzen etwas aufgesetzt melancholisch, kann aber noch als ganz in Ordnung durchgehen. Die restlichen Songs des Albums, die im übrigen immer wieder durch kurze Interludien unterbrochen werden, können die songschreiberische Qualität der ersten Lieder nicht ganz aufrecht halten. Hier wiederholt man sich doch des Öfteren und kann keine Akzente setzen. Das verwundert aber kaum bei einer so jungen Band. Die guten Songs in der ersten Hälfte des Albums allerdings lassen hoffen, dass die Band es schafft, in Zukunft ihr songschreiberisches Können zu bündeln, um Material für ein komplettes Album auf die Reihe zu bekommen. Gute bis sehr gute Ansätze sind da. Nun muss der Diamant noch geschliffen werden.
Anspieltipps: Blood Soaked Apostasy, Selfmadegod
- Redakteur:
- Patrick Gödde