EXEKUTION - The Worst Is Yet To Come
Mehr über Exekution
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Thanatology Productions/Tales From The Pit Records
- Release:
- 16.03.2018
- An Eerie Down
- Over The Altar
- Hegemony Of Hatred
- Escoria Humana
- On Your Mother's Face
- The Worst Is Yet To Come
- Sodomize A Priest
- El Cepo De Mi Coche
- Epic Hangover
- God Is A Shemale
Thrash-Brett!
Und schon wieder ist mir eine Scheibe aus Spanien ins Haus geflattert, diesmal von der Thrash-Metal-Truppe EXEKUTION. Die Band existiert seit 2007 und hat seitdem neben zwei Demos bereits auch schon ein Album veröffentlicht. "The Worst Is Yet To Come" ist somit der zweite Longplayer der Jungs. Der Vorgänger "Depravity" aus dem Jahr 2014 hat mir schon ziemlich gut gefallen, denn er hatte alles im Angebot, was meiner Meinung nach eine gute Thrash-Platte ausmacht. Ich bin deshalb schon sehr gespannt, wie sich die Jungs seitdem entwickelt haben und ob sie es geschafft haben, einen würdigen Nachfolger des Debüts einzuzimmern.
Ein Faible für interessante Texte bzw. Songtitel hatte EXEKUTION schon immer, und daran hat sich nach einem Blick auf die Trackliste auch nichts geändert. Herzallerliebste Titel wie 'Sodomize A Priest' oder 'God Is A Shemale' sind doch immer wieder für einen kleinen Schmunzler gut. Auch musikalisch hat sich nichts getan, die Jungs zocken immer noch rotzigen, schnellen Old-School Thrash, der mitten in die Fresse haut. Vielmehr hat EXEKUTION an einigen kleinen Stellschrauben gedreht, die durchaus Sinn machen und "The Worst Is Yet To Come" somit ausgereifter wirken lassen als das Debüt.
Die Songs sind allesamt abwechslungsreicher gestaltet, was sich vor allem am Aufbau derselben bemerkbar macht. Dauerfeuerpassagen geben sich mit langsameren Passagen die Klinke in die Hand, und das klingt richtig gut. Zudem wechselt Drummer Amadeu häufig zwischen dem herkömmlichen Thrash-Geholze und Blastbeats hin und her, was auch wunderbar funktioniert. Er leistet generell sehr gute Arbeit, ohne ihn wären die Tracks nicht annähernd so fesselnd und mitreißend. Hier ist also schonmal eine klare Steigerung im Vergleich zum Debüt erkennbar, doch es geht noch weiter.
Auch die Gitarrenarbeit wurde deutlich hörbar verbessert. Was sich Alvaro und Alberto da an Riffs aus dem Ärmel schütteln, ist schon nicht von schlechten Eltern. Und das in jedem einzelnen Song (den Opener mal ausgenommen, denn der ist nur ein kurzes und auch recht langsames Intro). In 'Epic Hangover' gibt es sogar die ICED EARTH-typischen Galoppriffs zu hören, die wohl selbst Jon Schaffer nicht besser hinbekommen hätte. Natürlich geben sich Alvaro und Alberto auch bei den Soli keine Blöße, sondern treiben mit ihren Hochgeschwindigkeitseinlagen den eh schon recht hohen Adrenalinpegel noch weiter in die Höhe.
Der Promotext empfiehlt "The Worst Is Yet To Come" unter Anderem Fans von SODOM, was auch naheliegend ist, denn Frontmann Gabriel klingt wie eine krassere und angepisstere Version vom guten, alten Onkel Tom. Das passt wunderbar zu den energiegeladenen, aggressiven Tracks und macht auch eine Menge des typischen EXEKUTION-Sounds aus. Mit dieser Stimmgewalt könnte Gabriel wohl ohne Probleme auch in Bands aus anderen extremen Metal-Genres den Frontschreihals geben, bei mir hat er jedenfalls genau ins Schwarze getroffen. Auch über die Produktion gibt es nichts Negatives zu berichten, Javi Félez hat der Scheibe genau den direkten, rasiermesserscharfen Sound verpasst, den sie braucht. Für den Thrash-Fan ist das Teil somit absolute Pflicht!
Ich ziehe ehrfürchtig meinen Hut vor EXEKUTION, denn "The Worst Is Yet To Come" hat es nicht nur geschafft, die starke Leistung des Debütalbums zu bestätigen, sondern sie sogar zu übertreffen. Obwohl die Änderungen auf den ersten Blick nicht gravierend erscheinen, machen sie bei genauerer Betrachtung Sinn und stellen einen wichtigen Schritt in der Entwicklung der Band dar. Ich bin mir auch sicher, dass EXEKUTION seinen Zenith noch lange nicht erreicht hat und wir uns noch auf so manche starke Alben in der Zukunft freuen dürfen. In dieser Form natürlich jederzeit gerne. Habe ich eigentlich schon was zu den Ausfällen auf der Scheibe geschrieben? Nein? Das kann nur daran liegen, dass es schlicht und einfach keine Ausfälle zu vermelden gibt. Nach einigen Durchgängen kristallisieren sich sogar einige Hits heraus, bei mir sind das vor allem der Titeltrack, 'Sodomize A Priest' und 'Epic Hangover'. Wie ich bereits geschrieben habe, für Thrash-Fans ist das Album absolutes Pflichtprogramm, aber auch Freunde von anderen extremen Richtungen dürften damit ihre Freude haben.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hermann Wunner