EXFEIND - Exfeind Nummer Eins
Mehr über Exfeind
- Genre:
- Elektro Rock / NDH
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Trisol / Soulfood
- Release:
- 19.01.2018
- Göttergatte
- Endlos
- Garten Eden
- Der Teufel in dir
- Flieg mit mir
- Brich das Eis
- Gefallene Engel
- In deiner Brust
- Lass uns leben
- Verboten
- Was uns bleibt
NDH-Lightprodukt
Zeichnet sich die NDH-Szene nicht eigentlich durch ihre martialischen Sounds aus? Oder haben die jüngsten Aufweichungen, vor allem von Acts wie EISBRECHER betrieben, ein Umdenken in einer Szene bewegt, sich mehr dem Mainstream zuzuwenden? Nimmt man das neue Album des Trierer Bandprojekts EXFEIND als Beispiel, könnte man fast denken, der eigentliche Gedanke der Neuen Deutschen Härte sei längst über die Wupper gegangen und einer Austauschbarkeit gewichen, die sich auf einem Album wie "Exfeind Nummer Eins" stärker manifestiert, als Mastermind Lian dies wohl vorab geplant hat.
Doch Fakt ist: Die elf neuen Stücke sind lediglich Konsensware mit netten Melodien und vereinzelten Stakkatos, aber definitiv nicht die neue Weisheit in diesem Genre. Und das ist ein Problem, das sich in dieser Szene zuletzt immer weiter in den Vordergrund gedrängt hat. Immerhin verzichtet EXFEIND auf plumpes Textmaterial, auch wenn umgekehrt nicht von lyrischen Genussmomenten gesprochen werden kann. Aber mit Klischees um sich zu werfen ist nicht die Basismotivation des Komponisten, der eigentlich nur darauf bedacht ist, möglichst einprägsame Hooks zwischen sanfte elektronische Sounds und unspektakuläre Riff-Arrangements zu schieben und letztlich vermeintliche Ohrwürmer zu produzieren, die keinem wirklich weh tun sollen.
Und, ja: Einige Nummern ('Garten Eden', 'Lass uns leben') gehen tatsächlich in Ordnung, wenn man sich einfach nur mal von dem Gedanken befreit, EXFEIND sollte besser etwas brachialer vorgehen. Aber im Grunde genommen bleibt die Kritik - nämlich dass "Exfeind Nummer Eins" ein beliebiges Album mit vielen austauschbaren Kompositionen und verschwindend wenig individuellen Momenten ist.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes