EXHIBIT A - Portrait in Rhyme
Mehr über Exhibit A
- Genre:
- Tech Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Rising Records (Cargo Records)
- Release:
- 26.03.2010
- Eden Will Die
- Personification Of People
- Pools Of Broken Glass
- D.A.T 5.Rachel Is On Fire
- Show Me The Words
- Conscience
- Accp
- 3221
- Forward For Nothing
- Blind For Trying
- Death Of Love
- Unchanging Hell
Die Zukunft ist Chaos ... und die Zukunft der Musik?
Wie klingt eine Mischung aus 30 SECONDS TO MARS und MESHUGGAH? Spezifisch, äußerst modern und - anstrengend. Die Briten von EXHIBIT A vermischen Industrial Metal, Techno und Kopfschmerz-Core mit stellenweise poppigen Einflüssen zu einem Ergebnis, das sehr stark geschmacksabhängig ist - heißt, die Klänge könnten eine angepeilte Zielgruppe auf Wolke Sieben katapulieren, den Rest der Hörerschaft jedoch bis zum Verdruss niederstampfen.
Stellenweise klingt die gebotene Melange nach zahmeren SYNTHETIC BREED oder nach BIOMECHANICAL minus Melodie und Atmosphäre. Präzise Band-Vergleiche oder Kategorisierungen fallen jedoch schwer - ist deshalb ''A Portrait In Rhyme'', wie angepriesen, ein Genre für sich? Genügend Euphorie dazu wecken die dreizehn bis zum Gehtnichtmehr technisierten Tracks nicht. Auch wenn die sechsköpfige Kombo versucht, ihre Musik mit elektronischen Effekten möglichst futuristisch klingen zu lassen und sich auch um Songstrukturen kaum schert, können die synthetischen Bässe nicht ganz das Gefühl aus dem Hinterkopf wegwummern, so etwas schon einmal gehört zu haben. Ganz so revolutionär ist das Experiment also nicht.
Zerhackt ist das Album, keine Frage - und das ist, ebenfalls sicher, auch so gewollt. Aber das Bemühen, einen möglichst modernen, kalten Sound der Zukunft auf die Hörer loszulassen, kann leicht nach hinten losgehen. Das Problem an dem Debüt des Sextetts liegt an seiner mangelnden Eingängigkeit. Auch nach mehrmaligem Lauschen bleiben bestenfalls Fetzen hängen: hier ein Bass-Pattern, da ein Break, dort eine Gesangslinie. Die Vocals tragen auch zur Sperrigkeit bei: technisch verfremdetes Shouting, brachiale Semi-Growls und Screams, gelegentlich aufgelockert durch emotionalere, cleane Parts. Diese melodischen Oasen werden aber auf lange Sicht verschluckt von der Brachialität, die den Gesamteindruck diktiert und auf Dauer ermüdet. Es lassen sich in den einzelnen Songs durchaus Highlights entdecken, eine differenzierte Umsetzung wäre aber nötig, damit sich die Songs mehr voneinander unterscheiden und hängen bleiben.
Interessierte, die sich von den genannten Schlagwörtern wie 'elektronisch' und 'modern' angesprochen fühlen und vielleicht Sympathien zum Core-Genre hegen, werden vielleicht die Geduld haben, die Pluspunkte von ''A Portrait In Rhyme'' zu erforschen - für dauerhaftes Hören ist die Scheibe aber bedingt geeignet. Für ein erstes Album sicher ordentlich, aber ausgereifter dürfte der Stil schon werden.
Anspieltipps: 'Pools Of Broken Glass', 'ACCP'
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Regina Löwenstein