EXILIA - Underdog (EP)
Mehr über Exilia
- Genre:
- New Metal
- Label:
- Supersonic
- Release:
- 22.09.2003
- Underdog
- Starseed
- Starseed
- Where I'm Wrong
- I Guess I'm Wrong
EXILIA heißen die hoffnungsvollen Newcomer aus der Modemetropole Mailand, die sich seit knapp fünf Jahren mit ihrem Crossover, Verzeihung, heutzutage heißt das ja New Metal, durch die Pop-dominierte italienische Szene kämpfen. Ein Debütalbum namens "Rightside Up" hat es bereits gegeben und nun wagen die drei Jungs und die Frontfrau und Sängerin Masha auch den Sprung in internationalere Gewässer mit ihrer 5-Track-EP "Underdog". Laut Presseinfo hat die Band in ihrer Heimat bereits als Vorband mit deutschen Größen ihres Genres wie den GUANO APES, den H-BLOCKX oder auch CLAWFINGER getourt. Wenn man böse wäre, könnte man nach dem Genuss von "Underdog" sagen: Genau dort gehören sie auch hin.
Da man aber als Musikkritiker auch eine gewisse Verantwortung hat, lässt man den Silberling eben noch ein paar Mal durch den CD-Player rotieren, hört etwas genauer hin, versucht objektiv zu sein, und entdeckt schließlich doch ein paar gute Ansätze. Fakt ist aber zunächst einmal, dass EXILIA von den Instrumenten bis hin zum Gesang wie eine Eins-zu-Eins-Kopie der GUANO APES klingen und als einzigen (aber winzigen) Unterschied ein paar härtere Crossover- oder von mir aus auch New-Metal-Gitarren mit in den Sound integrieren. Fakt ist aber auf der anderen Seite aber auch, dass EXILIA das, was sie hier tun, mit einer Hingabe und hörbaren Spielfreude machen, die den Spaß an dieser Art von Musik und an dieser Art von Songs wieder ein klein wenig aufleben lässt, nachdem ihre deutschen Zwillinge ihren anfänglichen Enthusiasmus während der letzten Jahre scheinbar komplett verloren haben (Nachzuhören auf "Walking on a Thin Line").
Auf "Underdog" grooven und rocken sich EXILIA durch ihre fünf Songs, die nicht wirklich überraschenderweise fast alle im Midtempo liegen, und eigentlich strukturell auch als ein Song durch die Kontrolle laufen könnten, ohne dass es wirklich auffallen würde. Gut, der Titeltrack ist etwas rhythmusbetonter, 'Moony' eher eine Powerballade, genauso wie 'Where I'm Wrong' und 'I Guess I Know'. Das Grundgefühl dieser EP bleibt allerdings trotz dieser scheinbaren Eintönigkeit auch nach mehrmaligem Hören ein Positives, das an die Anfangstage der deutschen Welle der Crossover-Bands erinnert, als man noch wirklich wusste, dass die Leute zu 100 Prozent hinter dem stehen, was sie da musikalisch fabrizieren.
EXILIA bieten handwerklich und songtechnisch solide gemachte Rockmusik, die so klingt, als ob die GUANO APES plötzlich wieder jung wären und sich nicht wirklich um MTVIVA kümmern würden. Und allein dafür haben sie auf jeden Fall schon ein kleines Lob verdient, auch wenn ich von ihrem internationalen Debütalbum, das wohl folgen wird, einiges mehr an Eigenständigkeit und Abwechslungsreichtum erwarte. Die EP "Underdog" wird wohl noch das eine oder andere Mal in meinem CD-Player rotieren, da sie im Grundprinzip nicht wirklich schlecht ist, sondern einfach ein paar bodenständige, rockende Tracks für eigentlich so ziemlich jede Gelegenheit bietet und fast schon ein bisschen nostalgisch in die Neunziger zurückblicken lässt. Und das ist doch schon mal etwas.
Anspieltipps: Alles, da sich die fünf Tracks eigentlich ebenbürtig sind
- Redakteur:
- Sebastian Baumer