EXORCISM - I Am God
Mehr über Exorcism
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Golden Core / ZYX
- Release:
- 25.04.2014
- End Of Days
- I Am God
- Voodoo Jesus
- Last Rock'n'Roll
- Master Of Evil
- Exorcism
- Higher
- Stay In Hell
- Fade The Day
- Zero G
Ein doomiger Schnellschuss.<br />
... und ein weiterer Fall von musikalischer Promiskuität. Sänger Csaba Zvekan hat im letzten Jahr mit seiner Band RAVEN LORD ein Album veröffentlicht und schiebt nun mit EXORCISM ein weiteres Projekt nach, dessen Besetzung, zu drei Vierteln aus RAVEN LORD-Musikern besteht. Nur dass sich "I Am God", ganz gegen den momentanen Trend, dem Doom widmet. Da diese Musik in letzter Zeit ja geradezu eine Veröffentlichungsflut erlebt, stellt sich natürlich die Frage, ob hier auf einen langsam rollenden Zug aufgesprungen wird. Und zumindest einige Lieder des Albums lassen diesen Verdacht als begründet erscheinen und tragen kaum dazu bei, dass "I Am God" zu einem essentiellen Kauf wird. Nein, gerade die langsamen Stücke funktionieren hier nicht wirklich.
Schuld daran trägt vor allem der selbsternannte "Shredlord" Joe Stump an der Gitarre, der zwar wieselflinke Soli spielen kann, dessen Riffs aber eine andere Gemeinsamkeit mit dem Wiesel haben, sie stinken mächtig und sind in etwa so frisch wie Handkäse. Für einen Gitarristen mit diesem Ego und einer solchen medialen Präsenz ist es schlichtweg ein Armutszeugnis, Akkordfolgen, für die sich eine Schülerband schämen würde, auf einem Album zu verbraten. Dazu kommt dann noch ein furchtbarer Hang zum Feedback-Gefiepe, das viel zu modern für den klassischen Metal klingt, den EXORCISM hier eigentlich zu spielen versucht. Denn was bei jedem Lied herausragt, ist Csabas Stimme, die einfach verdammt stark ist und bessere Lieder verdient hätte. Wozu die Band und vor allem der Sänger fähig sind, kann man beispielsweise im starken 'Stay In Hell' oder dem abschließenden 'Zero G' bestaunen, beides Stücke der schnelleren Sorte. Daher wage ich die Behauptung, dass den Hörern wesentlich mehr damit gedient wäre, wenn die Herren Musiker das Songmaterial von RAVEN LORD und EXORCISM zusammengenommen und daraus die zehn stärksten Lieder für ein Album genommen hätten. Statt zweier netter Alben mit ein paar Highlights und viel Durchschnitt hätte es so für ein durchgehend starkes Album gereicht, was für alle Beteiligten erfolgversprechender gewesen wäre.
So bleibt es bei der Feststellung, dass "I Am God" einfach nur ordentlich, mit einem ärgerlichen Gitarrenauftritt und zwei sehr starken Liedern ausfällt. Ob das für einen Kauf reicht, muss jeder für sich selbst entscheiden.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst