EXOTOXIN - Silhouettes Of Death
Mehr über Exotoxin
- Genre:
- Thrash
- Label:
- Eigenvertrieb
- Silhouettes Of Death
- Pervers, Morbid, Good
- Regency Of Death
Hier liegt mir ein Eigenprodukt der etwas anderen Art zur Besprechung vor. Bei EXOTOXIN handelt es sich nämlich um das Soloprojekt von Reinhold Schmidt. Klingt das bis hierhin noch nicht weiter spannend, so werden dem Leser dieser Zeilen spätestens beim Blick auf die oben angeführte Stilrichtung ein paar Fragezeichen aus der Stirn purzeln. Thrash Metal als Ein-Mann-Band? Wie soll das denn funktionieren? Diese Frage habe ich mir auch gestellt, vor allem in Bezug darauf, dass der gute Mann auch bereits eine nicht zu verachtende Anzahl von Liveauftritten absolviert hat.
Aber ich will ja nicht vorgreifen.
Bereits am 6.6.96 startete Reinhold Schmidt die Band EXHUMED, die noch mit einer herkömmlichen Besetzung agierte. Nach drei Jahren aktiver Livepräsenz änderte man den Namen in EXOTOXIN, bis ein Unfall unserem Musiker eine musikalische Auszeit einhandelte, die darin gipfelte, dass seine Weggefährten ihn sang-und klanglos ersetzten. Von da an arbeitet Reinhold nun im Alleingang und wird bei Auftritten von einer Bekannten unterstützt, die den Drumcomputer bedient.
Kommen wir zu den drei Songs dieser streng limitierten CD: Gleich der Opener 'Silhouettes Of Death' erfreut mit einem knackigen Jeff-Waters-Riff. Bei so einem amtlichen Einstieg stören dann auch die klinisch klingenden Drums nur unwesentlich. Überhaupt gefällt die Gitarrenarbeit dem Rezensenten sehr gut und das Stakkato-Drumming aus der Dose klingt zumindest in konservierter Form sehr druckvoll. Weniger überzeugend hingegen ertönt der etwas monotone Gesang. Gut, Reinhold verfügt über eine kraftvolle Stimme, der aber leider etwas Flexibilität fehlt. Ein kleines Manko, welches im weiteren Verlauf des Rundlings auch noch reduziert wird. So kommen gelegentliche Parallelen zu Blitz (OVERKILL) oder Zetro (EXODUS) in den Sinn. Unnötig zu erwähnen, dass EXOTOXIN niemals an deren Klasse kratzen - vor allem nicht an der von EXODUS - aber vor allem beim abschließenden Titel 'Regency Of Death' bekommt der Freund der alten Speed/Thrash-Schule ein amtliches Brett serviert.
Auch wenn ich mir das Ganze immer noch nicht live vorstellen kann - immerhin unterscheidet sich "unsere" Musik ja nicht unwesentlich von anderen Musikstilen gerade durch den "handmade"-Faktor - kann ich diesen Appetizer, der das demnächst erscheinende komplette Album vorstellen soll, Anhängern der oben genannten Bands empfehlen. Sicherlich nicht bahnbrechend, aber zumindest hörenswert.
Anspieltipps: Regency Of Death
- Redakteur:
- Holger Andrae