EXOVEX - Radio Silence
Mehr über Exovex
- Genre:
- Progressive Rock / Progressive Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Aboufanti Music
- Release:
- 10.07.2015
- Stolen Wings
- Metamorph
- Seeker's Prayer
- The Last Orbit
- Dead Reckoning
- Daylight (Silent Key)
Prog, der zu wenig wagt
Zwei Spielarten des Heavy Metals sind die bevorzugten Tummelplätze für Ein-Mann-Projekte: Black Metal und Progressive Metal. Bei EXOVEX handelt es sich um die Spielwiese von Dale Simmons und wie Band- und Albumname "Radio Silence" bereits vermuten lassen, ist diese zwar melancholisch-ausgebleicht, aber trotz allem noch im Prog angesiedelt.
Da hat man sich direkt neben PORCUPINE TREE häuslich eingerichtet und spielt einen ähnlich ruhigen Stiefel, der glücklicherweise hin und wieder von härterenAusbrüchen aufgelockert wird. Doch Simmons greift, da ist er ganz Kind seines Genres, auf eine ganze Reihe namhafter Gastmusiker anderer Progtruppen zurück, darunter Gavin Harrison und Josh Freese am Schlagzeug, sowie Richard Barbieri an zusätzlichen Keyboards und Synthesizern. Der Drumhocker wird außerdem noch von Keith Carlock besetzt, der sich unter anderem bei der Electric-Folk-Legende STEELEYE DAN die Trommelstöcke verdient hat. Zusammen wird dann meist melancholisch, teils gefährlich an der Grenze zur Gelassenheit und distanzierten Belanglosigkeit, musiziert. Immer technisch perfekt, melodisch ausgefeilt und distinguiert, aber irgendwie auch meistens ohne echte Gefühle zu zeigen.
Zum Glück gibt es aber mit 'Seeker's Prayer' einen echten Ausbruch, gerade auch was Tempo und Härtegrad angeht. Josh Freese trommelt hier herausragend, wie das Drumming insgesamt zu den klaren Stärken des Albums zählt. Auch der ruhige Anfang des abschließenden 'Daylight (Silent Key)' und das eingängige 'Dead Reckoning' haben ihre Reize, insgesamt bleibt mir jedoch vieles zu sehr distanziert, so als wäre Simmons hier nicht mit dem Herzen bei der Sache. Da mich das aber auch bei vielen anderen Bands dieser modernen Progspielart stört, sollten Genrefans aber getrost einmal hineinhören, denn für Fans von PORCUPINE TREE und ähnlichen Truppen ist das hier sicher gutes Futter. Für mich fehlt da aber das gewisse Etwas.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst