EXPLODING BOY, THE - Alarms!
Mehr über Exploding Boy, The
- Genre:
- Gothic Rock / Wave
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Drakkar / Soulfood
- Release:
- 18.05.2018
- Fireland ( The End Of Dark City)
- Alarms In Silence
- The Day
- Run Red
- Stop Time
- Pointless Action
- Danger Zone
- Sign O' The Times
- O.H.M.Y.G.O.D.
- Liar's Roar
- 11:59
Der Mainstream lockt, aber er bringt Harmonie
Es ist eigentlich ganz klar, dass zu "Alarms" am Ende nur zwei weit auseinander klaffende Meinungen gelten werden. Sicherlich ist zu erwarten, dass vor allem die Fachpresse den mittlerweile doch sehr mainstreamlastigen Sound von THE EXPLODING BOY kritisieren wird. Die Schweden haben sich von ihrer Post-Punk-Vergangenheit nahezu vollständig gelöst und spielen inzwischen einen Mix aus leicht verdaulichem, sehr melodischem Gothic Rock und wavigem Synthie-Stoff, der auf keinem der bisher veröffentlichten vier Platten der Skandinavier so leicht zugänglich und verdaulich war wie auf "Alarms!". Die Frage, die sich also stellt, lautet: Kann man es der Band grundsätzlich vorwerfen, die Entwicklung in genau diese Richtung getrieben zu haben? Schließlich deutete sich dieser Prozess schon seit geraumer Zeit an.
Meines Erachtens jedenfalls - und da sind wir auf der gegenseitigen Position der Meinungsbildung - hat THE EXPLODING BOY mit dem neuen Album nämlich nur einen weiteren Schritt in einer ständig sehr gut nachvollziehbaren Weiterentwicklung getätigt, an dessen Spitze eben ein Werk wie dieses steht. Dass hier und dort vielleicht ein paar Noten zu glatt durch den Mix gerutscht sind, will ich nicht bestreiten, aber die allgemeine Symbiose aus melancholischen Noten, feinen Melodien, tollen Hooklines und einer übergreifend harmonischen Grundstimmung gestaltet sich weitestgehend vorzüglich, eben weil dieses Verständnis für wunderschöne Widerhaken stärker denn je ausgeprägt ist. Der generelle Anspruch mag im Rahmen der reduzierten Experimentierfreude zwar ein wenig zurückgegangen sein, ist im Tausch gegen elf einprägsame, abwechslungsreiche und butterweich performte Songs aber einen sehr guten Handel eingegangen, der definitiv keinen Fan britisch geprägten, skandinavisch formvollendeten Gothic Rocks enttäuschen dürfte.
Es ist zwar irgendwo nachvollziehbar, dass Fans der ersten Stunde hier nicht mehr in Gänze mitgehen können, weil die Sprünge seither doch immer größer geworden sind. Doch da am Ende immer noch ein sehr gutes Album steht, sollte meines Erachtens nach nicht zu laut gemeckert werden.
Anspieltipps: Alarms In Silence, Run Red, Liar's Roar
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes