EXPRETUS - Borderline Red
Mehr über Expretus
- Genre:
- Industrial/Rock/Gothic
- Label:
- BrachialPop/Rough Trade
- Release:
- 03.03.2006
- Sonny Boy
- Pleasant
- Worn Out Cases
- Scratches
- Tasty Lies
- Ectoplastic
- See The Bored
- Drown
- No Tomorrow
- The Gone Blue
Tja, das ist ein merkwürdiges Album. Was mir das Ding sagen will, habe ich irgendwie immer noch nicht begriffen. Nehmen wir nur mal den Opener 'Sonny Boy': Klingt irgendwie wie eine Lightversion von OOMPH!, heißt, schleppender Beat, massig elektronische Spielereien und eine Gothic-mäßige tiefe Stimme. Nur Gitarren gibt es halt nicht so viele. Der Song selber leiert so vor sich hin, der Sänger klingt zwar ganz nett, kann das Lied aber auch nicht tragen, der Beat ist viel zu monoton und langsam und die Effekte sind 08/15. 'No Tomorrow' hingegen stampft nur irgendwie vor sich hin, um dann irgendwann mal etwas Fahrt aufzunehmen und dann gut zu werden, knackige Gitarren, massive Backgroundshouts und ein guter Groove. Leider ist das einer der sehr rar gesäten guten Momente auf "Borderline Red". Stattdessen gibt es dann 'Worn Out Cases', wo ein minimalistischer Elektro-Anfang mal gar nichts kann, leider können die Melodie und der klagende Gesang danach noch weniger. Ganz schlimm und definitiv ein Kandidat für die Skip-Taste.
'Tasty Lies' schlägt fast in die gleiche Kerbe, wieder ruhig angelegt, bevor der dramatische Refrain zumindest etwas für Spannung sorgt und den Track vorm Totalabsturz bewahrt. Gut ist das leider noch lange nicht. 'Drown' ist dann der totale Kontrast, ein harter Elektrorocker, leider völlig flach und oberflächlich, klingt total schrecklich und der Refrain nervt auch. 'Ectoplastic' ist dann Elektro pur, klingt aber trotz des treibenden Rhythmus keinen Deut interessanter.
Ich könnte jetzt auch mit den restlichen Songs so weitermachen, alleine an meiner Einschätzung würde sich nichts ändern. EXPRETUS haben zwar Ideen und klingen mit ihrem Mischmasch aus Industrial, Gothic, Wave und Rock auch kaum wie andere Bands, nur an der Umsetzung hapert's gewaltig. Ein völlig vorbeirauschendes Album, von dem nichts hängen bleibt. So ist das Fazit zweigeteilt: Entweder ich bin einfach der falsche Mann für "Borderline Red" oder das Album ist tatsächlich übelstes Mittelmaß. Hört am besten rein und entscheidet selber ...
Anspieltipps: No Tomorrow, Sonny Boy, Ectoplastic, Tasty Lies
- Redakteur:
- Herbert Chwalek