EXTERNAL - Dreamscapes
Mehr über External
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 19.01.2024
- To Weigh, To Wear
- Serotonin
- Last fading Color
- Lucid
- Sudden Wave
- Fall With Me
- Ghost House
- Limbo
- Hypnagogia
Leichter Einstieg, schwer verdauliches Finish.
Dass die Herren von EXTERNAL den fetten Sound, den sie auf ihrem aktuellen Album ausliefern, in Triostärke zusammenzimmern, verdient schon größten Respekt. Nach einer recht lethargischen Anfangsphase entwickelt sich die Scheibe zu einem echten Leckerbissen für Liebhaber komplexeren progressiven Metals und gibt auf jeden Fall einige Hausaufgaben mit, die in erster Linie darin bestehen, die etwas schwierigeren Formeln der zweiten Albumhälfte zu knacken.
Bis man jedoch bis dorthin gelangt ist, bleiben einige Fragezeichen zum Output der finnischen Truppe. Denn die manchmal gar Mainstream-lastigen Klangflächen und die Nähe zum Alternative Rock in den ersten vier Nummern von" Dreamscapes" sind mitnichten jene Form von Special Interest, die EXTERNAL im weiteren Verlauf zu bedienen gedenkt. Und so ergibt sich ein inhaltliches Gefälle, das durchaus Fragen aufwirft, zu denen man aber letzten Endes keine Antwort erhält.
Bevor dies jedoch in den falschen Hals gerät: Auch Nummern wie 'Serotonin' und 'Last Fading Color' wissen durchaus zu gefallen, widersprechen sich aber irgendwie mit dem eigentlichen Anspruch der Musiker, die vor allem handwerklich deutlich mehr zeigen können, als es in diesen Tracks geschieht. Sei's drum, mit den ersten Noten von 'Sudden Waves' geht es dann auch richtig zur Sache, und diesen Anspruch an komplexes Songwriting samt melodischer Untermalung legt die Band in der Folge auch nicht mehr ab. Die Refrains geben den Kompositionen einen gewissen Halt, während drumherum ordentlich gezaubert wird. Vor allem die Spuren der Rhythmusfraktion entpuppen sich als mathematische Bachelorarbeit, bei der nicht nur Instrumentalfreaks ordentlich ins Schwitzen geraten werden. Aber auch die komplette Symbiose, speziell im abschließenden 'Hypnagogia', ist fordernd, manchmal sperrig, in den Choruspassagen jedoch exzellent aufbereitet und schließlich Prog Metal der Extraklasse.
Man darf die Platte also am Ende in zwei unterschiedliche Hälften splitten; ist es am Anfang noch eher melodisch und vergleichsweise gemütlich, legen die Finnen später so richtig los und demonstrieren nicht nur perfektes Handwerk, sondern auch richtig gutes Songwriting. Diesem Kurs darf EXTERNAL künftig auch gerne weiter folgen, denn neben 'Hypnagogia' sind Stücke wie 'Fall With Me ' und 'Ghost House' auf jeden Fall ein Fingerzeig in die Zukunft!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes