EXTREMA - Set The World On Fire
Mehr über Extrema
- Genre:
- Thrash Metal / Metalcore
- Label:
- Remedy Records/ Soulfood
- Release:
- 03.11.2006
- In Gods Mercy
- New World Disorder
- Second Coming
- Nature
- Restless Soul
- Malice And Dynamite
- Six, Six, Six Is Like Sex, Sex, Sex
- Stupid White Man
- Set The World On Fire
- Free Again
- The Will To Live
- Don't Leave Me Alone
- Carol
- Ace Of Spades
Hinter dem Namen EXTREMA steckt eine italienische Band, die uns mit "Set The World On Fire" bereits ihr sechstes Studioalbum vorlegt und darüber hinaus schon Auftritte auf dem "Gods Of Metal" und dem "Sweden Rock" mit unter anderem METALLICA, SLAYER und KORN vorweisen kann. Eine beeindruckende Bandgeschichte, doch werfen wir einen Blick auf die Gegenwart:
EXTREMA kann man grob als Thrash-Metal-Band bezeichnen, die sich aber den modernen Strömungen in Sachen Metalcore und auch in Ansätzen dem Nu Metal nicht ganz verwehrt. So liegt uns mit eben "Set The World On Fire" ein wirklich fett produziertes Album vor, dass in seinen besten Momenten das Potential dazu hätte, beide Fanlager vereinen zu können. In den weniger guten Momenten wirken die Italiener etwas zahm und verlieren sich in gewollt modernen Facetten - besonders die Nu-Metal-Ecke steht den Herrschaften nicht, denn zu wenig packend und prägnant sind hier vor allem die Gesangsmelodien ('Stupid White Man', 'The Will To Live').
Wenn EXTREMA dagegen die volle Thrashbreitseite auspacken, wie beispielsweise beim famosen Eröffnungsduo 'New World Disorder' und 'Second Coming', muss man unweigerlich vor Freude grinsen und auch die Hände formen sich unaufhaltsam zum Metalzeichen. Hier schieben fette Gitarrenriffs, das Schlagzeug treibt wie die Hölle und Sänger Gl Perotti schreit und brüllt sich voller Energie durch jede einzelne Passage der Songs. Beide Welten - fette Metalbreitseite und moderne Soundspielereien - werden wunderbar miteinander verbunden. So muss es sein! Danach geht das Quartett zwar insgesamt etwas vom Gaspedal, kann aber mit viel Power, dicken Grooves und interessanten Breaks weiterhin Pluspunkte sammeln ('Restless Soul', 'Malice And Dynamite', 'Don't Leave Me Alone'). Auch die nette Akustikballade 'Free Again', das atmosphärische Instrumental 'Carol' und auch die sehr originalgetreue Coverversion von 'Ace Of Spades' (MOTÖRHEAD) können noch auf der Habenseite verbucht werden. Einzig das Fehlen der ganz großen Melodien, die zum Wiedererkennungswert und Suchtfaktor hätten beitragen können, ist hier negativ zu bemerken und trübt den Eindruck ein wenig.
Insgesamt ein gutes Album, das problemlos nebenbei funktioniert, aber noch zu vielen qualitativen Schwankungen unterliegt. Warum zum Beispiel musste man ausgerechnet einen der schwächsten Songs, 'Nature', als Video auskoppeln? Immerhin ein sehr professionell produziertes visuelles Werk, das als Bonus dieser Scheibe beigefügt ist. Auch das Artwork von "Set The World On Fire" sollte hier mal positiv erwähnt werden - wirklich gelungen.
Ihr könnt Euch Thrash Metal der Achtziger und Neunziger genauso anhören wie krachenden Metalcore? Ihr habt keine Berührungsängste mit Nu Metal, sofern dieser gut gemacht ist? Wenn ja, dann seid ihr bei EXTREMA eigentlich richtig und solltet dieses Album zumindest mal einem Lauschtest unterziehen. Ob es tatsächlich reicht, ihre Popularität über die eigenen Landesgrenzen hinaus zu vergrößern, wage ich jedoch leider zu bezweifeln.
Anspieltipps: New World Disorder, Second Coming, Restless Soul
- Redakteur:
- Chris Staubach