EXXPERIOR - Call For Sanity
Mehr über Exxperior
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Intro
- God Shot Dead
- Call For Sanity
- Dong Song
- Acts Of Terror
- Endless Abyss
- Madman
- Eat Thrash
- Life Dies
- Self-Fulfilling Prophecy
- Outro
Thrash der Achtziger für die unverbesserliche Kuttenfraktion!
Die wenigsten Bands trauen sich heutzutage noch, voll und ganz zu ihren einstigen Helden zu stehen und derweil zu riskieren, dass ihr Sound als altbacken verschrien bleibt. Wie man ein solches Unterfangen richtig anpackt, ohne in diese Vorwurfsschiene zu fallen, zeigen nun die Old-School-Thrasher von EXXPERIOR auf ihrer neuen Scheibe "Call For Sanity". Gespickt mit diversen Gaststars aus dem lokalen Underground erweist sich das Achtziger-Inferno als unverfälschte Hommage an eine Zeit, als Kutten noch für Rebellion standen und flinke Finger auf dem Thrash-Griffbrett das Maß aller Dinge waren. Da stört es schließlich auch kaum, dass sich "Call For Sanity" aus einer Reihe inoffizieller Zitate zusammensetzt, da man sich durchweg bei Combos bedient, die der Szene einiges zu bieten hatten.
EXXPERIOR sind, dank ihrer zeitgemäßen Produktion, das heutige Äquivalent zu Gruppen wie EXCITER und (alten) ANVIL, erfreuen sich bei dieser Inspiration an der Aggression der ganz frühen KREATOR, bleiben vokaltechnisch aber auch ein heißer Favorit auf das eventuell irgendwann folgende DESTRUCTION-Erbe. Nicht selten denkt man jedenfalls, ein gewisser Herr Schirmer würde sich von seinem kanadischen Kompagnon Ricci die Bälle zuspielen lassen, während die Mister Reiner, Lips und Petrozza für den passenden, groovigen Unterbau sorgen. Natürlich sind Klischees dabei ein gängiges Thema, und selbstredend kann man auch schwer akzeptieren, dass sich EXXPERIOR als eigenständige band verkaufen wollen.
Doch bei Nummern wie 'Eat Thrash', 'Madman' und 'Acts Of Terror' wird dermaßen authentisch geballert, dass am Ende kein Hahn mehr danach kräht, ob bzw. wie massiv man sich am Fundament fremder Kapellen bedient hat. Das Material ist stark, die Achtziger werden lebendig, und wenn mal jemand wirklich massiv für den Old-School-Thrash in die Bresche gesprungen ist, dann die Männer hinter "Call For Sanity", die in bewährter "Reign In Blood"-Spieldauer ein wahres Nostalgie-Freudenfeuer mit mächtig Zunder entfacht haben. Man mag daher auch verzeihen, dass hier in den ganz seltenen Schwächephasen des Albums die rosarote Brille aufgesetzt wird - aber bei derart gekonnter Raserei lässt man sich spielend an den Eiern packen und mitreißen.
Anspieltipps: Acts Of Terror, God Shot Dead, Eat Thrash
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes