EYE OF PURGATORY - The Rotting Enigma
Mehr über Eye Of Purgatory
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Iron, Blood & Death Corporation
- Release:
- 20.02.2018
- The House On The Edge Of Hell
- Sucked Through The Void
- Scream In The Darkness
- A Prologue To The Macabre
- Whispers From Another World
- A Room With A View (Of Hell)
- The First Door
Der nimmermüde Rogga Johansson
Es zeugt schon von großem Mut, wenn eine bis dato völlig unbekannte Band sich auf internationalem Terrain erstmalig präsentiert und in dieser Präsentation direkt mal mit einem zehnminütigen Longtrack startet - zumindest wenn das musikalische Herz der Akteure für derberen, melodischen Death Metal schlägt. Ob es am Ende tatsächlich sinnvoll ist, dass EYE OF PURGATORY mit 'The House On The Edge Of Hill' das vorgezogene Finale an die erste Position setzt und damit gleichzeitig Erwartungen weckt, die das schwedische Soloprojekt im weiteren Verlauf nicht mehr im gleichen Maße befriedigen kann, sei mal dahingestellt. Vergegenwärtigt man sich jedoch, dass niemand geringerer als Rogga Johansson dahinter steckt, bekommt die Sache plötzlich eine völlig neue Perspektive - denn wer wenn nicht Johansson weiß, wie man den Elchtod immer so weit modifizieren kann, dass noch eine eigene Handschrift übrig bleibt.
Allerdings muss man am Ende konstatieren, dass der gute Mann hier weitestgehend auf anderen Pfaden unterwegs ist als beispielsweise bei RIBSPREADER und REVOLTING. Die Songs sind weitestgehend melodisch und erinnern bisweilen an die Anfangstage von EDGE OF SANITY, wenngleich deren Genialität tatsächlich nur im eingangs erwähnten Opener zutage tritt. An anderer Stelle ist sich der Musiker mit sich selbst nicht einig, ob es nun einprägsame Abfahrten mit erhöhtem Tempodruck oder doch eher klassische Schwedentod-Geschichten mit dreckigen Grooves und der einen oder anderen Reminiszenz an DISMEMBER und Konsorten werden soll. Diese Unentschlossenheit ist zwar nicht übermäßig präsent, aber sie prägt zumindest das letzte Drittel von "The Rotten Enigma", in dem das Mastermind den Swanö-Vergleichen dann auch nicht mehr standhalten kann.
Ansonsten ist es eigentlich wie immer, wenn Johansson am Start ist: Solide Kost mit kleinen Ausschlägen nach oben und einigen Highlights, die jedoch dann nicht flächendeckend auftreten. Was nun nach Auftragsjob klingt, wird allerdings mit so viel Leidenschaft gefüllt, dass diese Assoziationen schnell wieder verschwindet. "The Rotten Enigma" ist ein gutes Album, nicht herausragend, aber dennoch hörenswert!
Anspieltipp: The House On The Edge Of Hill
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes