EZPERANZA - Kilt The Konvention
Mehr über Ezperanza
- Genre:
- Metal
- Label:
- Rockparade / Point Music
- Drowning In Myself
- Interlude One
- Vermilion
- Kilt The Konvention
- Blow Me Away
- Interlude Two
- Another Lulla-Bye
- Interlude Three
- Get Down
- Die Young
- Wasting Away
- Shake It
- Interlude Four
- Save Yourself
- Firesign
- Generation Sick
- ...
EZPERANZA haben sich zunächst mal einen ziemlich nichtssagenden Bandnamen und auch gleich das passende Cover dazu ausgesucht. Von Techno bis Pop könnte sich so ziemlich alles in einer solchen Verpackung verstecken, Metal hingegen nicht unbedingt. Der ist aber über weite Strecken trotzdem drin, und zwar in moderner, nicht zu eindimensionaler Form. Auf Freak-Images und andere Kaspereien wird glücklicherweise komplett verzichtet, und stattdessen bekommt man einfach nur handgemachte Musik. Ein Vergleich schoss mir bereits beim hitverdächtigen Opener 'Drowning In Myself' durch den Kopf: STEREOMUD - jene (völlig unterbewertete) Combo, die Klampfer Joey Z in der LIFE OF AGONY-Pause am Laufen hatte und mit der er zwei tolle Platten veröffentlichte, die das letztjährige "Broken Valley"-Comeback seiner Hauptkapelle locker aus dem Ring hauen.
Genau wie die Amerikaner verzichten auch die Deutschen (überwiegend) auf Ein-Ton-Riffs, die in der Hochzeit des Nu Metal an der Tagesordnung waren, und grenzen sich auch in punkto Songwriting von dieser Szene ab. Es gibt vereinzelt Ausnahmen wie 'Vermilion', das vermutlich nicht ganz zufällig diesen Titel trägt, erinnern die Strophen doch frappierend an SLIPKNOT, und die etwas danebengegangenen 'Firesign' und 'Shake It' (hier borgt man sich das 'Roots Bloody Roots'-Riff von SEPULTURA aus und bleibt komplett unter seinen Möglichkeiten). Demgegenüber stehen mit dem von einem tollen Chorus getragenen, düster groovenden Titelsong, den kraftvoll-melancholischen Balladen 'Die Young' (Keith Caputo lässt grüßen!) und 'Save Yourself' sowie dem Hardrocker 'Blow Me Away' vier tadellose Hits, die locker vor der übermächtigen Konkurrenz aus dem US-Radio bestehen können.
Ob die Jungs auf der Startseite ihrer Homepage zwingend notwendig den Spruch "The Site Of Metal Rock Innovations" platzieren mussten, lasse ich mal dahingestellt; revolutionär Neues haben sie letztlich doch eher nicht zu bieten. Aber wie auch immer: "Kilt The Konvention" ist auch so eine hörenswerte Scheibe, die eine gelungene, nicht zu glatte Produktion aufweist und mit Sänger Jacek einen Guten seiner Zunft präsentiert. Wenn ich eine Note vergeben müsste, gäbe es in der Endabrechung einen halben Bonuspunkt für den Text von 'Get Down', in dem man ein paar "lobende" Worte für den ganzen Gangster-Rap-Großmaul-Rotz übrig hat ("Thank God I'm not you / Your fur coats make me puke"). So sieht's aus!
Anspieltipps: Drowning In Myself, Blow Me Away, Die Young
- Redakteur:
- Oliver Schneider