FB 1964 - Störtebeker
Mehr über FB 1964
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigen / Soulfood
- Release:
- 15.08.2017
- Introduction
- Restless And Wild
- Victual Brothers
- Gotland
- Escaped
- Mortal Symphony
- Hexenkessel
- Seven Deadly Sins
- Orlog
- Remember The Fallen
- When The Last Bell Dies
- Störtebeker
Heavy Metal für den guten Zweck
Projekte mit wechselnden Sängern gibt es im Metal mittlerweile einige, die bekanntesten Vertreter dieser Zunft dürften derzeit wohl AVANTASIA und AYREON sein. Gemeinsam haben diese Projekte vor allem eines: Auf ihren Alben geben sich regelmäßig viele namhafte Sängerinnen, Sänger und Gastmusiker aus den verschiedensten Rock- und Metal-Bands die Klinke in die Hand.
Heute geht es um FB 1964, das noch recht junge Projekt des Hamburgers Frank Badenhop, welches gerade sein zweites Album "Störtebeker" veröffentlicht hat. Hierbei handelt es sich um ein Konzeptalbum über Deutschlands wohl bekanntesten Piraten Klaus Störtebeker. Außergewöhnlich ist nicht nur die prominente Liste, der auf dem Album vertretenen Musiker, sondern auch die Tatsache, dass der Erlös der Scheibe komplett an "regenwald.org" gespendet wird. Metal für den guten Zweck sozusagen.
Musikalisch gibt es klassischen Heavy Metal im Stil der 80er Jahre, der in einigen Songs auch durch klassische Instrumente (z.B. Geige) unterstützt wird. Bei den Gästen handelt es sich auch nicht nur um Sänger, einige steuern beispielsweise auch Gitarrensoli bei (z.B. Axel Rudi Pell). Im 32-seitigen Booklet sind nicht nur alle Songtexte enthalten, sondern auch Fotos der Gäste, die auf den jeweiligen Tracks mitwirken. Diese hier komplett zu nennen würde sicherlich den Rahmen sprengen, deshalb nur ein kurzer Auszug: Udo Dirkschneider (U.D.O., Ex-ACCEPT), Gerre (TANKARD), David de Feis (VIRGIN STEELE), Chris Boltendahl (GRAVE DIGGER), Gary Holt (EXODUS, SLAYER), Victor Smolski (Ex-RAGE, ALMANAC), Jeff Loomis (Ex-NEVERMORE, ARCH ENEMY).
Bei dieser geballten Menge an schwermetallischer Prominenz kann ja eigentlich nichts mehr schiefgehen, oder doch? Nun, ganz so einfach ist es dann leider nicht. Die einzelnen Lieder wissen zwar durchaus zu gefallen, sind auch richtig ordentlich produziert und auch die bereits angesprochenen klassischen Instrumente passen gut zur Thematik des Konzeptalbums, doch leider weist die Scheibe an einigen Stellen Längen auf, die den Gesamteindruck etwas trüben.
Besonders wird das bei den Longtracks des Albums deutlich, die meist längere Instrumentalpassagen enthalten, in denen leider nicht besonders viel passiert. "Seven Deadly Sins" ist ein gutes Beispiel hierfür. Eigentlich ein richtig guter Song, der aber leider durch die enthaltenen Längen etwas an Momentum verliert. Wird das immer gleiche Riff mehrmals hintereinander wiederholt, kommt halt irgendwann Langeweile auf. Hier hätte man durch einige Kürzungen sicher noch mehr aus den Songs herausholen können.
Der Rausschmeißer und gleichzeitig der Titelsong der Scheibe ist eine Coverversion des gleichnamigen Songs der Punkband SLIME, der auf deren Album "Alle Gegen Alle" (1983) enthalten ist. Obwohl der Gesang hier von Gerre (TANKARD) beigesteuert wird und durchaus gefällt, kann der Track leider nicht ganz mit dem Original mithalten.
Insgesamt hat FB1964 hier ein durchaus solides Heavy-Metal-Album im klassischen Stil abgeliefert, das mit einer beachtlichen Gästeliste und vielen guten Ideen daherkommt. Das Konzept wurde an sich gut umgesetzt und auch an der Produktion gibt es nichts auszusetzen. Leider verfügt die Scheibe an einigen Stellen jedoch über Längen, die den positiven Gesamteindruck etwas trüben und eine höhere Wertung verhindern. Wer auf klassischen Achtziger-Heavy-Metal steht, sollte sich das Teil dennoch zulegen, denn ihr unterstützt damit ja auch den Regenwald.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner