FM - Synchronized
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2020
Mehr über FM
- Genre:
- AOR / Melodic Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 22.05.2020
- Synchronized
- Superstar
- Best Of Times
- Ghosts Of You And I
- Broken
- Change For The Better
- End Of Days
- Pray
- Walk Through The Fire
- Hell Or High Water
- Angels Cried
- Ready For Me
Eine Sommerplatte, die aufgrund einer Verspätung durch ein Virus genau zum richtigen Zeitpunkt erscheint!
Ist es nicht manchmal seltsam? Da gibt es eine Band, deren ersten beiden Alben zu den Alltime-Faves des Rezensenten gehören, deren weitere Diskographie an selbigem aber vorbeigerauscht ist, ohne dass er davon Notiz nahm. Klar, ich wusste natürlich, dass die Engländer von FM im Laufe der Zeit noch das ein oder andere Album veröffentlicht haben, aber so richtig interessiert hat es mich auch nicht. Das alles hat nun aber auch etwas Gutes, kann ich an die neue Scheibe (ist das echt schon der zwölfte Longplayer?) doch dementsprechend unvoreingenommen rangehen. Einziger Nachteil ist halt eben, dass die Vergleichsmöglichkeiten etwas gering ausfallen, also lassen wir die Vergleiche einfach im Korb.
FM im Jahre 2020 steht für modern produzierten AOR/Melodic Rock, der jedem Cabriofahrer (ich mag Klischees!) gleich von Beginn an formidabel ins Ohr geht. Eröffnet wird die neue Platte vom rockigen Titelsong, bevor es mit 'Superstar' eher ruhig und verdammt radiotauglich wird, jedenfalls im Sinne des Achzigerradios, als man so gut wie kein NICKELBACK und Co. ertragen musste. Obwohl ein Song wie 'Best Of Times' und vor allem das folgende 'Ghosts Of You And I' (könnte auch nach einer BAD ENGLISH-Ballade gespielt werden) in einer ruhigen Minute nach einer soften NICKELBACK-Nummer wohl ebenso gut als "Dosenöffner" fungieren könnte. Zumindest, wenn die Frau Geschmack beweist. Was natürlich auch an der tollen Stimme von Steve Overland liegt, der in den letzten 30 und mehr Jahren anscheinend nichts von seinen Skills eingebüßt hat.
Will man gleich schon meckern, wenn auch auf hohem Niveau, dann darüber, dass es zwischen zwei "richtigen" Rocknummern gleich drei mal doch etwas ruhiger wird. Aber als Fan dieses Genres ist man derartiges gewöhnt, so dass dieses Manko nicht ins Gewicht fallen dürfte. Wenden wir uns stattdessen doch lieber den nächsten Songs zu, die wieder etwas mehr ins Mett hauen und auch wahre Hits geworden sind. 'Broken' und der Überhit 'Change For The Better' könnte ich mir gut als Soundtrack für einen neuen Actionfilm mit Achziger-Flair vorstellen. Aber ebenso wie man solche Filme nicht mehr serviert bekommt, hat man auch diese tollen AOR-Soundtracks, die einen Film damals erst so richtig perfekt gemacht haben, gegen irgend ein anderes komisches Zeug ausgetauscht. Es ist halt kein einfacher Ausweg für den Engel der Stadt...oder so ähnlich. Aber wir schweifen (mal wieder) ab.
Genau genommen könnte über die Hälfte der Scheibe ein Beitrag zu besagten Soundtracks sein, denn mit 'End Of Days' und dem absolut wunderbaren 'Walk Through The Fire' gibt es gleich wieder zwei Kracher, getrennt durch einen ebenfalls tollen, aber eher poppig ausgerichteten Song mit dem tatsächlich passenden Namen 'Pray'. Leider fallen die beiden folgenden Songs 'Hell Or High Water' (gut, aber kein Highlight) und 'Angels Cried' (etwas arg schmalzig, aber mit coolem Refrain und Slide-Gitarre gesegnet) etwas unter das zuvor errichtete Niveau, werden glücklicherweise durch das abschließende 'Ready For Me' (FM-Rocker in schöner alter Manier, also zumindest doch ein winziger Vergleich) aber wieder aufgewogen. Alles in allem sind die daraus resultierenden 8,5 Punkte absolut zu vertreten für eine Platte, die (nicht nur) den Sommer versüßt und jedem Melodic Rock-Fan ans Ohr gelegt werden muss. Auch, wenn sie an "Tough It Out" und "Indiscreet" nicht ganz heranreicht. Aber wer hätte das auch erwartet?
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Michael Meyer