FABULA - Panta rhei
Mehr über Fabula
- Genre:
- Mittelalter
- Release:
- 06.05.2006
- Naissance
- Thuja
- Mendax
- Hantre
- Mohican
- Taramarka
- Flying Dance
- Madre
- Mansala
- La Douleur De La Rose
- Bonus Mix Taramarka
Wer dem Genre mittelalterlicher Musik zugeneigt ist, wird gegenwärtig gut bedient. Neben den eher rocklastigen bekannten IN EXTREMO fallen einem Namen wie CORVUS CORAX, CULTUS FEROX, SALTATIO MORTIS und FABULA AETATIS ein, die sich 2002 aufgelöst haben.
Nun sind sie wieder da! Unter dem schlicht abgewandelten Namen FABULA hat die Band im Herbst 2005 die zweite Runde gestartet und im Mai 2006 wieder eine erste CD vorgelegt. "Panta rhei" heißt das Werk und bezieht sich damit auf die Weisheiten des ionischen Naturphilosophen Heraklit von Ephesos, der schon lange vor unserer Zeit zu berichten wusste, dass "alles fließt" und man niemals in den selben Fluss hinabzusteigen vermag.
Nun, FABULAS Kompositionen sind auch irgendwie nicht dasselbe. Scheinbar im Gewand des üblichen Mittelaltergeklimpers daher kommend, entdeckt man bei genauerem Hinhören doch die ein oder andere Nuance. Alles beginnt mit dem Gekreische von Vögeln vor der akustischen Kulisse einer Gewitterszene mit Kirchenglockengeläut. Eine Flöte kommt hinzu, deren Klang an eine peruanische Panflöte erinnert. Gar nicht mittelalterlich klingt das, sondern eher indianisch.
Track zwei kommt dann schon eher mit vertrauten Dudelsackklängen daher. Auch die folgenden beiden Titel 'Mendax' und 'Hantre' wecken Assoziationen an bundesdeutsche Mittelaltermärkte, auf denen sich die bürgerliche Kleinfamilie mit zwei Kindern tummelt. Bei Track fünf 'Mohican' stehen gleichfalls die Sackpfeifen im Vordergrund, interessant hervorzuheben ist hier jedoch der einführende Gesang der ersten Takte. Da klingt es fast, als habe man indianische Schamanen vor sich.
Bezaubernd dann Track sieben, 'Flying Dance': Beginnend mit einer kurzen eindringlichen Percussion-Session entspinnt sich, getragen von den Klängen der Flöten eine träumerische Melodie, welche – vorgetragen in mittlerem Tempo – dem titelgebenden "Alles fließt" sicher am nächsten kommt.
'La Douleur De La Rose' lässt Dudelsack und Flöte abwechselnd die Melodie führen, die im Unterschied zu den sonstigen Stücken, bei denen traditionelle Perkussionsinstrumente den Rhythmus angeben, von einem Schlagzeug untermalt wird. Zum Schluss gibt's als Bonustrack noch einen munteren Remix des zuvor schon zu Gehör gebrachten 'Taramarka'. Im Gegensatz zu der Grundfassung unter der Titelnummer sechs, bei der die Dudelsäcke im Vordergrund stehen, gibt der Remix wieder den weichen Tönen einer Flöte Raum. Und das ist auch gut so. Sorgen doch die Klänge der Flöten insgesamt bei 'Panta rhei' für willkommene Abwechslung. Immer dann, wenn die Dudelsäcke melodieführend sind, kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, die Stücke schon einmal gehört zu haben...irgendwo... von einer dieser anderen Mittelaltercombos.
FABULA grenzen sich immer da ab, wo der Dudelsack in den Hintergrund tritt und die Flöten die führende Rolle übernehmen. So lassen sie andere Assoziationen zu als nur jene an den kommerzialisierten Mittelaltermarkt. Sie lassen Naturbilder aufsteigen und eben die Gedanken an indianische Welten. Da zweigt vom bekannten Genrestamm ein erfreulicher zarter Ast ab. Man darf gespannt sein und hoffen, dass FABULA damit etwas mehr Durchhaltevermögen beweisen als zu jener Zeit, als sie noch FABULA-AETATIS hießen.
Anspieltipps: Naissance, Flying Dance, Bonus Mix Taramarka
- Redakteur:
- Erika Becker