FACELIFT - Holon
Mehr über Facelift
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Spectre/Universal
- The You In Me
- Hello? Hello!
- The Sun Will Shine Again For Us
- Pigs & Cows Are A Girl's Best Friend
- Don't Mind If You Mind
- A Cup Of Coffee
- About The Things They Say
- Be Afraid Of!
- Indignity
- ...And Talk To You
- On My Way To You
- Holon
- 2009
- Don't Worry About..
Wenn alles geht und noch mehr erlaubt ist, scheint Chaos vorprogrammiert. Nichts so bei den Österreichern von FACELIFT...
Freaky Powerpop – die selbst ernannte Stilbeschreibung des FACELIFT-Sounds dürfte so manchen gestandenen Rock & Roll-Liebhaber schon mal auf Anhieb abschrecken. Seit mehr als einer Dekade versucht sich die Band bereits mit schleichend wachsendem Erfolg an einem unkonventionellen Mix aus poppigen Harmonien, Indie-Rock-Sounds, verspielten Arrangements und gelegentlich auch frechen Refrains und hat sich dabei auch ganz klar ein ordentliches Maß an Eigenständigkeit erspielt. Obschon nämlich hier und dort die Heroen der Crossover-Szene durchschimmern, fußt der Bandsound in erster Linie auf den stimmungstechnisch sehr wechselseitigen Melodien – aber genau hieran werden sich bestimmt auch im Falle des neuen Werkes "Holon" die Geister scheiden.
Im Hinblick auf den lockeren Ansatz, der in den meisten Songs verfolgt wird, hat sich die Band aber definitiv nichts vorzuwerfen, was in Richtung Songwriting geht. Abwechslung wird nämlich auch auf dem vierten FACELIFT-Album groß geschrieben und äußert sich sowohl in flotten Pop-Punk-Perlen wie 'Hello! Hello?' und 'I Don’t Mind If You Mind!' als auch im quirligen Mix aus Schunkel-Hymne und Folksong, der hier auf den Namen 'A Cup Of Coffee' hört. Weiterhin gibt es einige Akustik-Rocker von respektablem Format ('About The Things They Say') getragene kleine Epen ('Be Afraid Of!') und zuletzt auch ein paar zünftige Rocksongs mit explosiven Refrains. Warum also kritisch sein?
Tja, Schelte verdient höchstens die glasklare Mainstream-Orientierung, die sich nicht nur in der glatten Produktion, sondern auch ganz deutlich im Gesang von Frontdame Andrea Orso breitmacht. Für eine direkte Radiobeschallung mögen die meisten Stücke vielleicht eine minimale Spur zu experimentell sein, doch der Konsens aller Tracks ist zweifelsohne eine gewisse Massentauglichkeit, die man vor dem Hintergrund des qualitativ ordentlichen Songwritings gerne wieder vergessen mag. Aber vermeintliche Liebhaber seien gewarnt: Rot, Schmalz und Dreck sind nicht die Hauptelemente des FACELIFT-Sounds – wären sie es jedoch, würde "Holon" Beachtung in allen Bereichen verdienen. Die Band mag sich jedoch sagen ’na und?’. Denn wie schon mehrfach betont: Beim Songwriting kann man der Gruppe keinesfalls ans Bein pinkeln!
Anspieltipps: A Cup Of Coffee, Be Afraid Of
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes