FAHNENFLUCHT - Schwarzmaler
Mehr über Fahnenflucht
- Genre:
- Deutschpunk
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Aggressive Punk Produktionen (Edel)
- Release:
- 11.03.2011
- Augen Auf!
- Schwarzmaler
- Leben Ist Todlich
- Erster Mai
- Meinetwegen Glas
- Öl Ins Feuer
- Insel Freiheit
- Was Tun Wenn's Brennt
- Alle Vier Jahre
- Blut
- Mauern
- Taub, Stumm & Blind
Auf dem Weg zur Legende!
Während sich derzeit dank Bands wie FREI.WILD oder ROTZ & WASSER eine beunruhigende, sehr kommerziell ausgerichtete Deutschrock-Panik manifestiert, wettert man in eher Punk-verliebten Kreisen quasi als Gegenpol immer noch gegen Staat und System. Die Duisburger Punk-Institution gehört inzwischen zu den Rädelsführern einer ganzen Bewegung und als weitaus authentischerer Strom, schwingt sich dabei sogar auf, es Legenden wie den Jungs von DRITTE WAHL gleichzutun. Mit dem neuen, mittlerweile bereits vierten Album "Schwarzmaler" bleiben die Ruhrpott-Herren ihren Dogmen sowie ihrem relativ aggressiven Stil treu - und sollten somit nicht nur bei Iro-Trägern und Ewigpolitischen Anklang finden.
Losgelöst von der lyrischen Aussage der Duisburger überzeugt das Material nämlich auf ganzer Linie. Fette Dynamik, eine Menge Biss, dazu vielschichtige, niemals festgefahrene Arrangements und obendrein Vocals, die ambitionierter nicht mehr umgesetzt sein könnten: Diese Band hat nicht nur eine Vision, sie lebt sie überdies auch! Dementsprechend braucht man beim aktuellen Release auch absolut keine Highlights herauszufischen, da sie sich quasi ununterbrochen aneinanderreihen. Erwähnenswert ist jedoch sicher der brachiale Titelsong und das rasante Doppelpack 'Was tun wenn's brennt' / 'Alle vier Jahre', die durch ihren räudigen Ansatz noch einmal besonders hervorstechen. Dazu gibt es melodische Mitbrüller wie 'Öl ins Feuer' und 'Mauern', anständige Uptempo-Stücke wie 'Augen auf!' und 'Taub, stumm & blind' sowie schlichtweg überzeugende Punk-Schoten namens 'Meinetwegen Glas' und 'Erster Mai'. Da zuletzt auch die textlichen Ergüsse über plakative Parolen hinausgehen und durchaus einen ernsten sozialkritischen Hintergrund haben (der sich nicht bloß an den üblichen Standards orientiert), kann man "Schwarzmaler" wirklich bedingungslos empfehlen. Mehr noch: Ein derart euphorisches, durchdachtes Deutschpunk-Album ist schon lange nicht mehr durch die hiesigen Boxen rotiert!
Anspieltipps: Öl ins Feuer, Meinetwegen Glas, Schwarzmaler
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes