FAIRYTALE (HANNOVER) - Winter Tales
Mehr über Fairytale (Hannover)
- Genre:
- Mystik Folk
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Magic Mile Music
- Release:
- 25.02.2022
- Dark Moon
- It's Winter
- Faunus Deum
- Both Sides Now
- Wintertale
- The Blizzard
- Dreams
- Istyanon
- Cradle Of Fae
- Vor den Toren
- Reina's Tears
- Timefall
- Skalden Lee
Mystisch-märchenhafte Songs, die uns in imaginäre Feen- und Elfenreiche entführen.
FAIRYTALE, das "Feenvolk" aus Hannover, wurde schon 2014 gegründet und hat bisher die CDs "Forest Of Summer" (2015) und "Autumn's Crown" (2018) herausgebracht. Außerdem das Fantasy-Musical "Der Elfenthron von Thorsagon", das im November 2019 Premiere feierte.
Wie vielen Bands hat Corona auch FAIRYTALE einen Strich durch die Rechnung gemacht, eine Tour konnte nicht stattfinden und es hat sich auch die Bandbesetzung geändert. Neben den Gründungsmitgliedern Laura Isabel Biastoch (Vocals) und Oliver Oppermann (Guitars, Irish Bouzoukis, Vocals, Bass) sind noch Yasmine Rehmert (Violin, Viola), Saskia Schrand (Cello), Christiane Bunk (Harp) und Marvyn Korten (Drums, Percussion) dabei.
Dreizehn Songs entführen uns bei den "Winter Tales" in die elbische Mythen- und Sagenwelt und auch wenn die Musik leicht und verspielt klingt, zeigen die Texte, dass nicht immer alles märchenhaft ist. Elfen und Feen waren (und sind, wer weiß das schon so genau) nicht immer gut oder freundlich. Sie können auch durchaus biestig und hinterlistig sein, wenn man alten irischen und nordischen Überlieferungen glauben darf. Insbesondere Irland hat ja heute immer noch eine sehr große Beziehung zum "Alten Volk", das nach wie vor, sei es offen oder eher heimlich, ge- und verehrt wird. Denn bis heute glauben viele Iren an die Existenz eines unsichtbaren Feenvolkes, das ganz und gar nicht harmlos ist, sondern aus mächtigen Wesen besteht, die zwar gerne mit den Menschen zu tun haben, aber nicht immer unbedingt zu deren Besten.
Den Anfang macht 'Dark Moon' und wir erfahren, dass die Dämonen der Kälte im Winter bei Vollmond erwachen. 'It's Winter' erzählt davon, dass der Winter als Symbol für die dunklen Mächte die Elfenköniginnen und -könige ihrer Throne beraubt hat. Aber irgendwann wird das Licht zurückkehren, was schon in 'Faunus Deum' geschieht. Ein einsamer Faun spielt sein Lied, lädt zum Tanz und "der Winter entflieht und der Frühling erwacht". Das eindringliche 'The Blizzard' erzählt von Tod und Vernichtung und von Überlebenden, die um Gnade flehen. In 'Dreams' wird hinterfragt, ob es sich um Träume, die wahre Welt oder doch um eine andere Realität aus einer anderen Welt handelt. Die Träume sind immer da und der Träumende will sie nicht gehen lassen, aber sie lassen ihn auch niemals gehen. Aufgelockert wird alles durch das wunderschöne instrumentale 'Istyanon', das mit einem hervorragenden Gitarrensolo und dezenten Percussions besticht. In 'Cradle Of Fae' geht es etwas blutrünstig zur Sache, wenn die Feenkönigin dem verirrten Wanderer, der nicht den richtigen Weg durch das Eisgebirge kennt, die Kehle aufschlitzt und seine "Lebensessenz" trinkt. 'Vor den Toren' erzählt von einem magischen Wald, der arglose Wanderer in seinen Bann zieht und mit seiner Schönheit lockt. Sobald man ihn einmal betreten hat und darin nachts herumwandert, ist man verloren und spätestens im Morgengrauen tot. Auch in 'Timefall' geht es darum, dass mit dem Beginn der Winterzeit das Ende der Zeit naht: "Die tödliche Stille breitet ihre Flügel aus und legt sie sanft über die Elfenlande". Den Schluss dieser langen und ungewöhnlichen Reise bildet 'Skalden Lee'. Die Skalden leben in den nördlichsten Uferstädten, die meisten von ihnen sind Seeleute, die mit Beginn der Winterzeit nach Hause zurückkehren. So schließt sich in gewisser Weise der Kreis.
Wer sich auf Mythen über Elfen und Feen einlassen kann, der wird an dieser Platte viel Freude haben. Getragen wird alles von den unnachahmlichen Vocals von Laura Isabel Biastoch, die kraftvoll sind, aber trotzdem eine gewisse Leichtigkeit versprühen. Ganz besonders schön ist auch der Einsatz von Cello, Harfe und Violine, die den folkigen Einschlag besonders herausheben. Dazu kommt noch ein liebevoll gestaltetes Booklet, das zu jedem Titel einige einleitende Worte auf Englisch und Deutsch enthält, die die Geschichten noch einmal anschaulich erklären.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer