FALCON - Falcon
Mehr über Falcon
- Genre:
- Epic Metal
- Downer
- Castle Peak
- On The Slab
- The Crying Of Lot 246
- Thrownback
- Redman
- High Speed Love
- Route 666
- Shelob`s Lair
- Half Past Human
Da ist es also. Lange erwartet, liegt es nun endlich vor mir: die Rede ist vom Debütalbum des Trios FALCON. Wer zum Henker soll das denn sein? Und warum hat da irgendwer darauf gewartet? Ein schlichter Blick auf das Line-Up sollte die Antwort geben. Hier haben sich Perry Grayson (ehem. DESTINY`S END, ARTISAN, ISEN TORR), Greg Lindstrom (ehem. CIRITH UNGOL) und Darin McCloskey (PALE DIVINE) zusammengefunden, um dem Spirit der 70er zu huldigen. Und genauso klingen die zehn Nummern des selbstbetitelten Albums dann auch. Angenehm angestaubt, verspielt mit Hang zur Epik. Wer auf CIRITH UNGOL steht, wird auch FALCON anbeten, wie es die Skelette auf der Homepage vorführen. Der Eingeweihte merkt es spätestens jetzt. Diese Symbolik haben auch schon die Urväter verwendet.
Beleuchten wir die Musik etwas detailierter, so kommen wir zu dem Ergebnis, dass man sehr deutlich zwischen den Kompositionen von Perry und Greg unterscheiden kann. Während die Nummern von Grayson, die die erste Hälfte des Albums ausfüllen, etwas gradliniger klingen, versprühen Lindstroms Titel noch mehr den Flair der alten Helden. Kein Wunder, wenn man weiß, dass einige der Nummern Überbleibsel aus der UNGOL-Phase sind. So entführt uns 'High Speed Love' natürlich in die Welt des Motorsports. Auch das ist keine Überraschung, sind doch Robert Garven (UNGOL-Drummer) und auch Mr. Lindstrom absolute Ferrari-Maniacs. So kann man sich dann auch ein Grinsen beim Lesen des Textes nicht verkneifen: "Nicky Lauda here I come/When I hit the road is when I go go go". Aber man beschränkt sich natürlich nicht auf das reine Rennvergnügen im herkömmlichen Sinn: "I`m Atilla the Hun – on wheels!" Herrlich! Das wollen wir doch lesen. Aber auch die Phrasierung von Perry erinnert sofort (!) an Tim Baker. Gut, so hoch kommt Mr. Grayson dann zwar nicht ganz, aber die Ähnlichkeit ist manchmal schon erschreckend. Großartig. Mit 'Shelob`s Lair' hat man dann noch einen weiteren Übersong im Gepäck, der bei mir in der Dauerrotation läuft. Inspiriert von Tolkien hat Greg hier einen weiteren Song gebastelt, der mühelos auf jeder UNGOL-Scheibe stehen könnte. Alleine die gänsehäutigen Breaks und die überirdische Melodieführung lassen mein Herz aufblühen. Balsam für die Ohren.
Ich will jetzt aber Perrys Kompositionen gar nicht schmälern, denn auch diese kommen so überzeugend daher, dass ich völlig aus dem sprichwörtlichen Häuschen bin. Während 'Downer' noch einigermaßen gradlinig abrockt, wird spätestens bei 'Castle Peak' deutlich, dass sich hier die optimale Metal-Besatzung gefunden hat. Die Slidegitarre von Perry quäkt derart grandios über die treibenden Beats, dass man unwillkürlich mitwippen muss.
Absolutes Yberdyperhylyght ist dann aber 'On The Slab'. Hier zollen die Herren dem seligen Phil Lynott Tribut. Und da man nicht mal eben so irgendeinen Song dahinschreddern wollte, hat man sich mit Bobby Liebling noch den PENTAGRAM-Sänger hinters Mikro geholt. Abgesehen von seiner herrlich verqueren Sangesleistung überzeugt diese Nummer als absolutes THIN LIZZY-Stück. Meine Güte, wie gut ist diese Band bitte? Ich bin begeistert!
Ich könnte jetzt noch endlos über dieses Album abfeiern, werde jetzt aber lieber noch mal genüsslich eine Runde der Mucke fröhnen, ohne euch davon abzuhalten, das erstklassig aufgemachte Silberscheibchen SOFORT zu ordern. JETZT!
So schön kann Metal sein.
Anspieltipps: Castle Peak, High Speed Love, Shelob`s Lair, The Crying Lot 246, On The Slab
- Redakteur:
- Holger Andrae