FALL - The Dreamer Of Tragedy
Mehr über Fall
- Genre:
- Prog Rock / Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 21.12.2018
- Ascend
- Defender
- Heir To Silence
- Longing Spirits
Bunter Prog-Metalcore-Stilmix aus Texas!
Kategorisierungen für Musik sind immer eine schwierige Sache, denn hier spielt auch immer der subjektive Eindruck des Hörers eine Rolle. Wenn aber die Texaner FALL die Musik auf ihrer neuen EP "The Dreamer Of Tragedy" als Melodic Metal bezeichnen, dann kann man das ganz klar als Fehleinschätzung identifizieren. Wer hier nach galoppierenden Riffs und hymnischen Melodien sucht, der ist bei den vier Songs dieses Langspielers nämlich ganz und gar auf dem Holzweg. Viel mehr präsentieren sich die vier Songs als eigentümliche Mischung zwischen Prog-Rock im Stile von A PERFECT CIRCLE und modernen Metal-Ausflügen, die nicht selten auch einmal in Metalcore-Gefilde abdriften.
Entsprechend vielschichtig fällt auch schon der Opener 'Ascend' aus, der zwar mit atmosphärischen Gitarren beginnt, um sich dann langsam zu einem echten Modern-Metal-Brecher aufzuschwingen, nur um schlussendlich in der zweiten Hälfte wieder in fast schon an TOOL erinnernde Gefilde zurückzufallen. Passend zur musikalischen Parallele zu den amerikanischen Prog-Göttern erinnert mich die Stimme von Jessie Santos in den melodischeren Momenten nicht selten an Maynard James Keenan, während seine Screams sich locker mit den Schreihälsen der moderneren Schwermetall-Spielarten messen können. Ähnlich variabel kommen dann auch 'Defender' und 'Heir To Silence' daher, die den Sound allerdings noch einmal mit einigen interessanten Keyboard-Sounds erweitern, die von Gastmusiker Alan Hankers beigesteuert wurden. 'Longing Spirits' setzt mit knapp acht Minuten Spielzeit schließlich einen epischen Schlusspunkt unter eine durchaus gelungene EP, die vor allem mit ihrem eigentümlichen Stilmix punkten kann.
Beim Songwriting gibt es unter dem Strich zwar auch noch einige Passagen, die eher planlos daherkommen und sicher noch etwas Straffung vertragen könnten, trotzdem macht "The Dreamer Of Tragedy" insgesamt Lust auf den ersten Langspieler der Amerikaner. Interessierte Hörer sollten allerdings kein Easy Listening erwarten, denn die vier Kompositionen brauchen durchaus einige Hörduchläufe um so richtig zu zünden, belohnen Geduldige dann allerdings mit einigen wirklich herausragenden Momenten.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs