FANTOME - It All Makes Sense
Mehr über Fantome
- Genre:
- Pop
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Rough Trade / Snowhite
- Release:
- 14.02.2014
- Future Heroes
- Love
- Song For God
- It All Makes Sense
- The Key
- Infinite Moment
- Everywhere Nowhere
- Freedom
- To Stay With You
- Scream
- Je Suis A Toi
- Crash
Mehr Pop als Elektro.
Was könnten denn eine Ex-ATARI TEENAGE RIOT-Dame und der aktuelle DIE KRUPPS-Gitarrist so für Musik machen? Jedenfalls nicht direkt das, was uns FANTOME hier vorsetzen. Denn außer gewissen elektronischen Sounds und Einflüssen erinnert hier gar nichts an die genannten Kapellen. Nein, in diesem Fall dürfen sich Marcel Zürcher, der alle Instrumente auf diesem Album einspielte, und Hanin Elias, die für den Gesang und alle Texte verantwortlich ist, gehörig austoben. Doch das mit dem Toben ist da eher übertragen zu sehen, denn die beiden lassen es viel gefälliger angehen und schielen lieber in den Pop Rock statt im Industrial oder Punk zu wildern. An manchen Punkten erinnern mich die beiden an eine poppigere Version der YOUNG GODS. Hört mal 'Song For God' und ihr wisst, was ich meine.
"It All Makes Sense" macht es dem Hörer erstmal nicht so einfach. Die unterschiedlichen Songs, die den jeweiligen Themen - die von der erwartungsgemäß vorhandenen Gesellschaftskritik bis zu Liebesliedern reichen - jedesmal gerecht werden, lassen als Bindeglied einzig die elektronischen Spielereien erkennen, die mal mehr, mal weniger markant hervortreten. Elias' angenehme Stimme transferiert die Musik dabei gelegentlich sogar in Emo-Gefilde, doch an diesen Stellen fehlt dem Duo häufig die Spannung, was besonders in der Albummitte auffällig ist. Da fehlen dann die Überraschungsmomente und auch die Rhythmen, die die Füße bewegen und den Blick nach der Tanzfläche schweifen lassen.
Die ersten fünf Songs sind klasse und würden für sich genommen eine deutlich höhere Note verdienen, aber leider hat FANTOME das Pulver damit weitgehend verschossen. Ich gehe davon aus, dass die zwölf Nummern genau die Lieder waren, die die beiden aufnehmen wollten, wenn sie über sechs Jahre lang immer wieder daran gearbeitet haben, nur leider können sie mich nicht mitnehmen auf ihre emotionale Reise. Nach 25 Minuten seile ich mich ab und lasse Hanin und Marcel alleine weiterziehen, obwohl ich noch Lust hätte. Aber ich befürchte, die sind einmal falsch abgebogen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger