FARMER BOYS - Born Again
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2018
Mehr über Farmer Boys
- Genre:
- Rock / Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Arising Empire / Nuclear Blast
- Release:
- 02.11.2018
- Cosmos
- Faint Lines
- Fiery Skies
- You And Me
- Isle Of The Dead
- Tears Of Joy
- Mountains
- Stars
- Oblivion
- In The Last Days
- Revolt
- Born Again
Die Bauernjungen zelebrieren ihre Wiedergeburt!
Als man sich vor mehr als einem Jahrzehnt dem normalen Leben widmete und es um die FARMER BOYS ruhig wurde, war ich enttäuscht, denn die beiden letzten Alben aus den Jahren 2000 und 2004 waren zu dem Zeitpunkt unter meinen absoluten Favoriten. Deswegen war ich natürlich auch begeistert, als es hieß, dass Alexander Scholpp und Matthias Sayer mit einem neuen Album um die Ecke lugen würden. Zudem ist mit Ralf Botzenhart ein weiteres Gründungsmitglied zurückgekehrt, so dass diese Reunion durchaus als solche bezeichnet werden darf.
Die Rückkehr, wobei die Band ja immer wieder mal ein Lebenszeichen von sich gegeben hatte in Form von Konzerten, legt natürlich die Frage nahe, ob die FARMER BOYS den Breitwandsound der früheren Jahre und die mitreißenden Melodien auch heute noch drauf haben, doch das bereits als erste Single und zuvor auf der gleichnamigen EP veröffentlichte 'You And Me' ließ daran eigentlich schon im Vorfeld keine Zweifel aufkommen. Trotzdem ist es erst einmal ungewöhnlich, dass "Born Again" mit einem Instrumental beginnt, das opulent, aber als Intro auch etwas lang ausgefallen ist. Doch dann ertönen die typischen modernen Gitarrenklänge, nimmt uns Sänger Sayer mit in seine Welt aus brillanten Harmonien, direkt in der Schittmenge zwischen Kitsch und Genialität. Die Zeit in den USA, die er mit Filmmusik verbrachte, hat ihn zu einem noch stärkeren Komponisten und Sänger gemacht, wie man unter anderem im bombastischen Refrain von 'You And Me' hört. Schon nach drei Liedern hält mich nichts mehr und ich beginne zu versuchen, mitzusingen.
Doch die Abwechslung ist größer als früher. Alex Scholpps Riffs scheinen mir vielschichtiger, die Kompositionen reifer, ein unmetallisches Stück wie 'Isle Of The Dead' hatte ich den Jungs kaum zugetraut. Danach regiert wieder ein FARMER BOYS-typischer Sound, aus dem gelegentlich umwerfende Melodien herausragen wie in 'Stars', 'Oblivion' und 'Revolt'. Dabei möchte ich auch erwähnen, dass die Band lyrisch nicht in der Rock-Klamottenkiste wühlt, sondern sowohl emotional als auch politisch etwas zu sagen hat.
Mit dem Titelsong 'Born Again' endet dann ein Album mit einem großen, epischen Finale, das ich mir nicht so stark zu erhoffen gewagt hatte. Die FARMER BOYS sind zurück und schließen nicht nur an "The World Is Ours" an, sondern schaffen es meiner Ansicht nach tatsächlich, es mit einem Schuß Erfahrung und Reife zu toppen. Das bedeutet aber auch, dass "Born Again" tatsächlich das erste Album des Jahres ist, bei dem ich die Höchstnote zücke!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger