FARSOT - Insects
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2011
Mehr über Farsot
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Prophecy Productions (Soulfood)
- Release:
- 28.10.2011
- Like Flakes Of Rust
- Empyrean
- Perdition
- 7
- Adamantine Chains
- The Vermilion Trail
- Withdrawal
- Somnolent
Das Erbe der Menschheit, zertreten von Insekten...
Es ist eine schleppende Ouvertüre des Todes, die das neueste Album einer der interessantesten Black-Metal-Bands Deutschlands eröffnet: Es ist unheilvoll, es ist böse, es flirrt und es macht Angst. Ha, Stichwort gefunden: Angst. Dieses Thema faszinierte die Thüringer auf ihrem vielbeachteten Debut "IIII" neben Themen wie Tod und Trauer, 2011 geht es um etwas anderes: "Insects". Erwartet man eine konsequente Weiterführung, der rasenden, durch avantgardistische Tendenzen durchzogene Naglfahrt (gewitztes Wortspiel, Kollege! - PK), so ist, der Gedanke im Hinblick auf die unerbittliche und quirlige Effizienz unzähliger Insekten-Legionen beim Vernichten alles Lebendigen zwar nachvollziehbar, unterschätzt aber offensichtlich die Lust von FARSOT an der Wahl sehr eigener Perspektiven.
"Insects" ist im Vergleich zu seinem Vorgänger deutlich langsamer geworden, überraschend sind die jazzig-trippigen Figurvariationen, die die treibenden Metalriffs der Songs unterbrechen und in ihrer repetitiven Aufmachung an die einlullende Wirkung eines von Sonne durchfluteten Sommerwaldes nach der Invasion von Myriaden von Borkenkäfern erinnern. Der hohe Metal-Faktor, ja, genau, der ohne Black im Vorwort, ordnet "Insects" erstaunlicherweise bei einer anderen deutschen Black-Metal-Band ein: DARK FORTRESS. Ebenso die Zähigkeit und tiefe, oft langsam tropfende Schwärze des Albums bringt eine weitere Band aus deutschen Landen aufs Tableau: SECRETS OF THE MOON. Dennoch bleiben FARSOT mit ihrem neuesten Album deutlich positiver in ihrer künstlerischen Aussage als die zwei genannten Bands. Helle, melodische Arrangements lassen den Hörer ob der gespielten Sanftheit ein ums andere Mal erstaunen.
Fazit: Am Ende bleibt ein Album, das den Hörer geschickt einzuweben vermag, aufgrund seiner zurückgenommenen Emotionen und instrumentaler Redundanzen aber nicht immer funktioniert. Der englische Gesang, der im Vorfeld ja sehr kritisch betrachtet wurde, passt dagegen in seiner Distanz perfekt in das ruppige und rohe Klangbild.
Anspieltipps: 7, Adamantine Chains
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Julian Rohrer