FAUN - Luna
Mehr über Faun
- Genre:
- Pagan Folk
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Universal Music
- Release:
- 05.09.2014
- Luna Prolog
- Walpurgisnacht
- Buntes Volk [feat. Michael Rhein]
- Menuett
- Hekate
- Blaue Stunde
- Cuncti Simus
- Hörst du die Trommeln
- Die wilde Jagd
- Frau Erde
- Hymne der Nacht
- Abschied
- Bonustrack: Wind und Geige XIV
- Bonustrack: Die Lieder werden bleiben
- Bonustrack: Era Escuro
Mystische Mondgesänge
Auch auf der CD ''Luna'' verstehen es die Musiker von FAUN, mit altertümlichen Instrumenten - wie z.B. Harfe, Drehleier, Laute oder auch Dudelsack – und ausdrucksstarken Stimmen, zauberhafte Stimmungen zu erschaffen. Diesmal geht es auf eine Reise durch die Nacht, begleitet von Sagen, Geschichten und Göttern, die alle mit dem Mond zu tun haben. Schon beim ersten Anhören entstehen mystische Geschichten und Bilder in meinem Kopf, ich lasse mich ein wenig ''treiben'' und den Alltag außen vor. Ich stelle mir eine Waldlichtung, den Vollmond und ein prasselndes Feuer vor. Man singt, tanzt, musiziert und lacht.
''Luna'' ist nichts für hektische Momente, man sollte sich Zeit nehmen, um die Mystik der Lieder auf der CD zu entdecken. Die Einstimmung erfolgt mit dem instrumentalen 'Prolog', der mit einer leisen Melodie, Grillengezirpe und ganz leisem Hintergrundgesang einer Frauenstimme eine wunderbar lauschige Mondnacht heraufbeschwört. Und es geht ja auch um Götter und Mythen. So werden wir direkt in die 'Walpurgisnacht' entführt und man möchte am liebsten mit um das Feuer tanzen, über das Feuer springen …
Später weckt das ''Bunten Volk'' die Sehnsucht, alle Zwänge hinter sich lassen zu können und einfach mit den Spielleuten durch die Welt zu ziehen, wie das die junge Frau in besagtem Lied wirklich getan hat - sie hat die Freiheit gegen Zwänge eingetauscht. Sehr schön der Kontrast der klaren Stimme von Fiona und der rauhen von Gastsänger Michael Rhein (IN EXTREMO).
Beim 'Menuett' könne wir Fiona und Katja lauschen, die sehnsuchtsvoll auf das Wiedererscheinen eines schönen Jünglings im silbernen Mondlicht hoffen. In 'Hekate' besingt Oliver die dunkle Göttin, die in der Antike sowohl leidenschaftlich verehrt als auch gefürchtet wurde. Sie beherrrscht Magie und kann z.B. auch den Zugang zur Unterwelt herstellen. In der 'Blauen Stunde' dürfen wir uns an Stephan Groth als Sänger erfreuen, er kann also nicht nur Drehleier spielen! Wer ist die geheimnisvolle, wunderschöne Frau, die aus dem Meer entstiegen ist und nach nur einer kurzen Zeit wieder entfliehen muss? Ist es wirklich passiert, oder war das Ganze nur ein wundervoller Traum?
Das lateinisch gesungene 'Cuncti Simus' ist eine Huldigung an die Jungfrau Maria und wird von Sonja wunderschön vorgetragen (''Lasst uns alle singen, gegrüßest seist du, Maria'').
In 'Hörst Du Die Trommeln' werden selbige von Flöte, Drehleier und Dudelsack unterstützt und man kann eigentlich nicht still stehen bleiben, sondern will tanzen und sich zur Musik im Takt wiegen. 'Die Wilde Jagd' erzählt das Märchen vom schwarzen Müller, der der Liebste eines ''liebliches, feines Mädchens'' sein will. Er vefolgt sie die ganze Nacht, beide wechseln immer wieder die Gestalt, aber vor lauter Gier übersieht er den nahenden Morgen. Und während sie zum strahlenden Morgenlicht wird, wird er nie wieder gesehen. Ein Lied, wie gemacht, um das ''Volk'' zu unterhalten. 'Frau Erde' lässt die Lider schwer werden und wiegt uns sanft in den Halbschlaf, sodass wir noch der 'Hymne Der Nacht' lauschen können, die von der Mondgöttin erzählt, in deren Namen gefeiert, geliebt, getrauert und gelacht wird. 'Abschied' nehmen die Faune mit dem von ihnen vertonten Gedicht ''O Täler weit, o Höhen“ von Joseph von Eichendorff.
Auf der Deluxe-Edition findet man noch drei Bonustracks. Das neu arrangierte 'Wind und Geige' (Gedicht von Christian Morgenstern), 'Die Lieder werden bleiben' und das spanische 'Era Escuro', ein trauriges Klagelied. Obwohl alle Stücke des neuen Albums doch sehr unterschiedlich sind, passen alle zum Konzept ''Mond''. Ich möchte keine Anspieltipps geben, man sollte sich alle Stücke in Ruhe komplett anhören.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer