FEINSTEIN, DAVID ROCK - Bitten By The Beast
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2010
Mehr über Feinstein, David Rock
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Niji Records (Sony Music)
- Release:
- 19.11.2010
- Smoke On The Horizon
- Evil In Me
- Break Down The Walls
- Metal Will Never Die (Featuring Ronnie James Dio/Lead Vocals)
- Kill The Demon
- Rock S Boogie
- Give Me Mercy
- Run For Your Life
- Gambler Gambler
Simpler, effektiver klassischer Rock 'n' Metal
Als Band kennte man FEINSTEIN natürlich von ihrem Album "Third Wish" aus dem Jahr 2004. Aber für mich steht David 'Rock' Feinstein für die Achziger-Jahre-Kapelle THE RODS, für die ich noch immer einen Faible habe. Und in der Tat klingen zahlreiche Tracks auf "Bitten By The Beast" verdächtig nach dieser Ära und dieser Band, vom ersten Ton an könnten zahlreiche Kompositionen auch locker auf "In The Raw" stehen. Es werden die klassischen Riffs reanimiert, neu zusammengesetzt, klischeebehaftete Texte gesungen, dass das Phrasenschwein zu bersten droht, und ansonsten einfach drauflosgerockt. Dabei scheint es David relativ egal zu sein, ob das nun zielgruppengerecht ist oder nicht, wenn er wie in 'Rock's Boogie' einfach eben jenen mal richtig krachen lässt. Klar, denn er ist trotz seiner langjährigen Tätigkeit im Business und Bands wie ELF, wo er mit Ronnie James Dio musizierte – ich denke, jeder wird mittlerweile wissen, dass David und Ronnie Cousins waren – oder eben den besagten THE RODS niemals groß rausgekommen und verdient seinen Unterhalt als Restaurantbesitzer. Das macht natürlich auch frei, zu komponieren und zu spielen, was man möchte.
Deswegen darf es mal richtig krachen wie in 'Smoke On The Horizon' und 'Run For You Life' oder bluesig werden wie in der Neufassung des ELF-Tracks 'Gambler, Gambler', es grinst einen immer wieder eine imaginäre Spielfreude an, die das Album zu einer kurzweiligen Angelegenheit macht, auch wenn es für jemanden, der mit der Historie des kleinen, großen Musikers nicht so bewandert ist, möglicherweise altbacken und unoriginell klingen mag.
Ein besondere Erwähnung bedarf der Song 'Metal Will Never Die', den nämlich Dio eingesungen hat, und das damit der letzte Song ist, den der große Sänger veredelt hat. Es ist ein simpler Metal-Stampfer, der durch Ronnies Stimme klar gewinnt, aber nur in Metallerkreisen geliebt werden kann. Ein wenig gewöhnungsbedürftig sind die eingesetzten Effekte beim Gesang, die die Sänger etwas distanziert klingen lassen, was meiner Definition dieses direkten Rocks irgendwie nicht entsprechen will.
Es dürfte klar sein, dass jeder, der THE RODS, FEINSTEIN, handgemachten Hard Rock, und nicht zuletzt natürlich Dio mag, bedenkenlos zuschlagen kann. Eine neue Fangruppe wird sich David Feinstein aber mit "Bitten By The Beast" nicht erschließen. Na ja, er ist über 60, da muss er es auch gar nicht. Mir reichen ein paar weitere entspannte Rock-Scheiben wie diese hier für die Zukunft.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger